Geschichte und Herausforderungen. DGGL-Jahrbuch 2007, Deutsche Gesell- schaft für Gartenkunst und Landschaftskultur. 112 Seiten mit 60 Abbildungen. Kartoniert, 15 Euro. Callwey Verlag, München, 2007
~Peter Struck
Obwohl der Flächenanteil der städtischen Landschaften stetig wächst, wird Freiraumplanung bisher nur vereinzelt als Aufgabe der Stadtentwicklung angesehen. Der gesellschaftliche Wandel zur nachindustriellen Stadt macht neue Konzepte der Freiraumplanung im Städtebau jedoch dringend notwendig. Mit 18 Textbeiträgen deutscher und amerikanischer Architekten und Landschaftsplaner, von Gartendenkmalpflegern und Landschaftsökologen vereint der Band ganz unterschiedliche Essays zu den veränderten Rahmenbedingungen urbaner Kulturlandschaften. Der Rückbau der Städte führt zu gelichteten, perforierten Stadtlandschaften, die im Zuge des Strukturwandels Industrie- und Wohnbauflächen nach dem Zufallsprinzip freigeben.
In der Zeit des gesellschaftlichen Übergangs dienen die urbanen Verfügungsflächen und Zwischenräume besonders für Experimente, temporäre Zwischennutzungen und Kulturlandschaften auf Zeit, die eine neue Herausforderung für Stadt- und Freiraumplaner bilden. Während urbane Kulturlandschaften im Innern der Städte eher mosaikartig entstehen, entwickeln sich in der Peripherie dagegen oft größere Freiraumareale – keine klar gefassten Räume, eher amorphe Gefüge, die vor allem dort auftreten, wo sich Stadt und Landschaft miteinander verzahnen. Für diese neuen Stadt-Landschaften, die keine Grenze zwischen Stadt und Land mehr erkennen lassen, in denen sich beide Erscheinungsformen einander immer mehr angleichen, müssen neue Gestaltungsansätze entwickelt werden. Für den Umgang mit der räumlichen Entgrenzung der Stadt liefert der anregende Band konkrete Beispiele aus Berlin, München, Hamburg, Frankfurt und Hannover.
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