Von Peter Steiger. 330 Seiten, 277 S/W-Abb., Klappenbroschur, 33 Euro. Gta Verlag, Zürich 2009
~Olaf Krüger
Der 1928 in Zürich geborene Architekt Peter Steiger beschreibt seinen beruflichen Lebensweg von der Ausbildung über erste Projekte und die Gründung des eigenen Büros, er berichtet über internationale Kontakte und seine immer intensivere Beschäftigung mit den Fragen der Energie, Ökologie und des nachhaltigen Bauens bis hin zum Ruf an die TU Darmstadt als Professor für Entwerfen und Hochbaukonstruktion. Mit vielen einzelnen Begebenheiten und Anekdoten, die die Lektüre der ausführlichen Schilderungen unterhaltsam machen, bettet er seine Gedanken in den historischen Kontext ein. Steiger skizziert, wie er sich unter dem Leitgedanken des Menschen als Mittelpunkt des Bauens beständig dem Thema der effizienten Ressourcen- und Energieausnutzung angenähert hat. Es wird deutlich, dass einige seiner Grundüberlegungen ihrer Zeit deutlich voraus waren, wobei sich manches später bestätigte, anderes aber auch verworfen wurde.
Ergänzt wird das Buch durch Beiträge von Wegbegleitern, die mit ihrer Sicht von außen auf das Werk Peter Steigers die Einordnung in die Energie- und Ökologiediskussion der vergangenen Jahrzehnte erleichtern. Bereichernd ist das Buch auch, weil es aufzeigt, wie die heutigen Debatten um das Thema bereits zwei Generationen zuvor geführt worden sind. Die grundlegenden Argumente waren bekannt und die richtigen Schlüsse über eine notwendige Vermeidung von Energieverschwendung und den intelligenten Einsatz von Ressourcen wurden auch damals schon gezogen.
Der Architekt schildert als Zeitzeuge und Akteur die Schwierigkeiten und das Scheitern früher Ansätze auf dem langen Weg in der Diskussion um nachhaltiges Bauen und Planen. Für diejenigen, die sich heute in diesem Themenfeld bewegen, ergänzt das Buch die aktuelle Diskussion um eine ganze Reihe historischer Zusammenhänge.
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