Alessandro Rocca (Hg.). 216 Seiten mit zahlreichen Abbildungen. 16,5 x 23,5 cm, in englischer Sprache. Kartoniert, 27,82 Euro. Princeton Architectural Press, New York, 2008; Vertrieb: Birkhäuser Verlag, Basel
~Christoph Gunßer
Land Art, Kunstinstallationen im öffentlichen Raum, inszenierte Räume in der Natur erfreuen sich großer Beliebtheit – vielleicht, weil die globalisierte Welt immer steriler, ortloser erfahren wird und weil diese Experimente Raum und Ort ebenso inspirierend neu wie uralt wirken lassen. Natürlich sind viele Natur-Installationen auch Teil einer Event-Kultur, die auf diese Weise recht kostengünstig wegwerftaugliche Strukturen bekommt, die kaum in den verregelten Alltag ausstrahlen (auf Gartenschauen etwa).
Ein wenig ist es auch bei dieser Sammlung von Orten und Objekten meist schon namhafter Künstler so: Event hopping rund um den Globus, schön fotografiert, ohne viel über Genese und Kontext zu erfahren. Doch viele der Anlagen ziehen einen fast magisch an, der Weidendom etwa der süddeutschen Gruppe Sanfte Strukturen, die Laien mit einbezieht; die Wege und Zweigskulpturen des Österreichers Armin Schubert; die Urkompositionen des bekannten Künstlers Nils-Udo, um nur die mitteleuropäischen Beiträge zu nennen. Allen gemeinsam ist: Sie schärfen den Blick für Orte, lassen den Betrachter (oft eher: den Begeher) eintauchen in Situationen, an denen unser Alltag arm geworden ist, Hohlwege etwa, Gruben, Höhlen. Verblüffend, wie einfach die Natur dazu gebracht werden kann, diese Architekturen zu bilden. Teilweise werden auch Skizzen, Bau und Wachstum dokumentiert. Ein selten schönes kleines Buch.
Teilen: