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Gerd Lange Design

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Gerd Lange Design

Im Blickwinkel der industriellen Produktion 1962-2007. Von Alfred Hablützel, Hardcover, 104 S., 32 Euro, Jovis-Verlag, Berlin 2014

~Mathias Remmele

Von Anfang der 60er bis in die 80er Jahre hinein zählte er zu den renommiertesten Möbeldesignern der Bundesrepublik. Seither aber ist es etwas ruhig geworden um Gerd Lange, Jahrgang 1931. Das mag nicht zuletzt auch daran gelegen haben, dass es – ungeachtet seiner Bedeutung für die nationale Designentwicklung – bisher keine monografische Darstellung über seine Arbeit gegeben hat. Nun aber ist eine Publikation erschienen, in der neben biografischen Informationen wenigstens die wichtigsten Arbeiten des Gestalters vorgestellt werden. Das Buch über Lange ist eine Hommage des Autors Alfred Hablützel an einen alten Weggefährten. An manchen Stellen mag man da eine kritische Distanz zum Gegenstand vermissen. Auch die Qualität des Bildmaterials lässt öfters zu wünschen übrig. Trotzdem gut, dass es diese Veröffentlichung gibt. Lange, der nach einer Schreinerlehre ein Studium an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach absolvierte, wagte früh den Schritt in die Selbstständigkeit. Von dem Südpfälzer Dörfchen Kapsweyer aus, wo er sich nach 1961 ein altes Anwesen zum Wohnhaus mit Designstudio und Modellwerkstatt ausbaute, hat er seither unter anderem mit Firmen wie Thonet, Bofinger, Vitra (in der Zeit, bevor Rolf Fehlbaum die Leitung der Firma übernahm), Drabert, Wogg, de Sede und Steelcase zusammengearbeitet. Die Stärke von Langes Entwürfen, unter denen aus heutiger Perspektive etwa das mit Bofinger realisierte Farmer-Programm, eine Serie von Mitnahmemöbeln zum Selbstmontieren, sowie der millionenfach produzierte SM 400 K – ein Kunststoffstuhl mit kufenförmigem Stahlrohruntergestell – herausragen, liegt in den konstruktiven Lösungen. Das zeigt sich auch am Beispiel des 1974-76 entwickelten Thonet Flex (System 2000), der seinerzeit ein ausgesprochenes Erfolgsmodell war. Hier ist zum ersten Mal in der Möbelgeschichte ein komplett hölzernes Untergestell mit einer Sitzschale aus Kunststoff kombiniert worden – eine Idee, die gerade in den letzten Jahren von einigen zeitgenössischen Gestaltern wieder aufgenommen wurde. Auch das viel weniger bekannte Modell 251, das Lange für Thonet zusammen mit der Gruppe 61 in den Jahren 1962/63 entwarf, verdient Aufmerksamkeit. Der leider nur wenige Jahre produzierte Stuhl ist eine spannende Neuinterpretation der Thonetschen Bugholztradition, die durch konstruktive Finesse und ausgewogene Proportionen überzeugt. Wenn es Gerd Lange glückte, für seine konstruktiven Ideen eine ansprechende Form zu finden, brauchte er, wie an diesen Beispielen deutlich wird, den Vergleich mit den Besten seiner Zeit nicht zu scheuen.
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