DAM Preis für Architektur in Deutschland. Hrsg. von Peter Cachola Schmal und Oliver Elser. 208 Seiten mit 120 SW- und 170 Farbabbildungen. Englisch/Deutsch. Kartoniert, 39,95 Euro, 68 sFr. Prestel Verlag, München, 2008
~Peter Struck
In diesem Jahr geht der »DAM Preis für Architektur in Deutschland« an Kolumba, das Kunstmuseum des Erzbistums Köln von Peter Zumthor. Im Jahrbuch des Deutschen Architekturmuseums ist er als einziger Architekt mit einem zweiten Projekt vertreten: der Bruder-Klaus-Feldkapelle in Wachendorf bei Euskirchen – dem kleinsten, gleichwohl erhabensten Bauwerk des gesamten Bandes.
Die vorgestellten 24 Projekte decken ein breites Spektrum der Baugattungen ab, darunter so außergewöhnliche Aufgaben wie die Münchener BMW-Welt oder die neue Olympia-Sprungschanze in Garmisch-Partenkirchen.
Auffallend ist in diesem Jahr jedoch die große Zahl von Umnutzungen: Über die Hälfte der Projekte gehört zum Aufgabenfeld »Bauen im Bestand«, dessen wachsende Bedeutung nicht zuletzt der Preisträger Kolumba unterstreicht. Die Bandbreite der Umbauten umfasst so unterschiedliche Arbeiten wie die Neuformulierung von Plattenbauten in Dresden und Hoyerswerda, die Umwidmung eines Hochbunkers in Berlin und einer ehemaligen Fabrik in Düsseldorf zu privaten Museen mit krönendem Penthouse oder die Nutzungserweiterung einer Kirche durch Schule und Kindergarten. Den Umgang mit der historischen Bausubstanz kennzeichnet dabei oft eine regelrechte Verschmelzung zwischen Alt und Neu. Bei der Umgestaltung des Wasserschlosses Hohenkammer bei München in ein Seminar- und Schulungszentrum wird die Geschichte des Bauwerks sogar komplett verwischt.
Das Deutsche Architektur Jahrbuch, das sich in fast dreißig Jahren als unverzichtbares Nachschlagewerk etabliert hat, ist weit mehr als ein Wegweiser durch die aktuelle deutsche Architekturlandschaft: Die zahlreichen Abbildungen und prägnanten Texte namhafter Architekturkenner veranschaulichen die vorgestellten Bauten eindrucksvoll.
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