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BALTHAZAR KORAB

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BALTHAZAR KORAB

Architect of Photography. Von John Comazzi. 192 S. mit 220 Abb., Hardcover, engl., 23,95 Euro. Princeton Architectural Press, New York 2012

~ Hartmut Möller

Hinter seinen Kollegen Julius Shulman oder Ezra Stoller musste sich der im mittleren Westen der USA agierende Balthazar Korab sicher nicht verstecken. Umso erstaunlicher erscheint es, dass trotz seiner Bekanntheit jetzt erst eine umfassende Monografie erschienen ist.
Auf der Flucht vor der sowjetischen Besatzung verschlug es den in Budapest geborenen Korab 1949 nach Paris, wo er am École des Beaux-Arts Architektur studierte und erste Erfahrungen im Büro von Le Corbusier sammelte. Der Liebe wegen emigrierte er 1955 in die USA und wurde dort von Eero Saarinen als Planer engagiert. Aufgrund seines besonderen Talents entwickelte er sich schon bald zu dessen Haus- und Hoffotografen – vom Modell bis zum fertigen Gebäude. Nach der Gründung seines eigenen Fotostudios arbeitete Korab für namhafte Architekten. Etliche der dabei entstandenen Aufnahmen haben sich ins kollektive Architektengedächtnis eingebrannt – als Chronik sowohl zeitgenössischer Bauten als auch der Moderne.
Das erste Viertel des Buchs nimmt eine umfassende Biografie ein, während auf den restlichen Seiten berühmte aber auch weniger bekannte Bilder, überwiegend großformatig in Schwarz-weiß präsentiert werden. Anhand der ausführlichen Darstellung des TWA-Terminals und des House Miller wird auch Korabs ganzheitliche Projektbeteiligung und der Einfluss seiner Arbeit als Fotograf auf den Gestaltungsprozess bei Saarinen deutlich.
Der Autor John Comazzi, der zusammen mit Korab Wanderausstellungen kuratierte, hatte Einblick in dessen Lebens- und Arbeitsweise bis hin zu einem prägenden Schlüsselereignis: Als Korab während seines Studiums die Villa Savoye besuchte, war er schockiert über den Anblick, der sich ihm dort bot: Kriegsschäden und die Umwandlung der Ikone in einen Pferdestall und Lagerraum hatten ihr übel zugesetzt. Und obgleich Korab den Bau in einem besseren Licht hätte darstellen können, hielt er lieber die drastische Wirklichkeit fest. Wie Cesar Pelli im Vorwort erläutert, erforsche Korab mit seinen Fotos eben Herz und Seele eines Bauwerks.
Wie schön, dass der Fotograf die Fertigstellung dieser Publikation noch erleben konnte, er verstarb am 15. Januar im Alter von 86 Jahren.
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