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Museumsdepot Dreiländermuseum, Lörrach, Wilhelm und Hovenbitzer

Lörrach
Museumsdepot Dreiländermuseum

Das neue Depot des Dreiländermuseums Lörrach dient als »Adresse für das kulturelle Gedächtnis der Region Oberrhein« mit Baden, Elsass und der Nordwestschweiz. Die örtlichen Architekten Wilhelm und Hovenbitzer entwarfen den Bau in einem Industriegebiet außerhalb der Stadt als Aufbewahrungsort für 50 000 Exponate der Sammlung mit ausreichend Platz für Konservierung, Restaurierung und Forschung sowie zur Vorbereitung von Ausstellungen und Publikationen.

Das Gebäude zeigt sich nach außen hin monolithisch. Schmale Fensterbänder nach Norden und Osten sorgen für Unterbrechungen der geschlossenen Fassaden. Sie schaffen Arbeitsplätze mit neutralem Tageslicht in den Büros
der Verwaltung und den Werkstätten. Wenige ausgewählte Farben und Materialien unterstützen die einfache Form des Gebäudes. Die Spitzen des hellen Grobputzes der Fassaden erhielten in einem zweiten Bearbeitungsschritt Akzente aus Blutorange, wodurch das Erscheinungsbild und der Farbton der Außenwände je nach Lichteinfall variieren.

In seiner Funktion als Lager muss der Stahlbeton-Massivbau hohe Deckenlasten, Brandschutz- und Sicherheitsanforderungen erfüllen. Dadurch verfügt er aber gleichzeitig über viel Speichermasse für eine ausgewogene Temperatur und Feuchtigkeit. Mit einer üppigen Außendämmung entstanden gute konservatorische Bedingungen und Klimakonstanz für die sensiblen Artefakte, auch ohne große technische und energetische Anlagen. Mit der Nutzung einer Holzpellet-Heizung, verschiedener Recycling-Materialien und einer Photovoltaikanlage auf dem begrünten Retentionsdach wird der hohe Energieaufwand der Errichtung über die Nutzungsdauer jedoch kompensiert.

Innen wurde der blutorange Farbton auch bei den vertikalen Verbindungen in den Treppenhaus-Geländern verwendet. Holzelemente in den Aufenthaltsräumen, für Rahmen an Türen und Fenstern, auch als Schallschluck-Paneele lösen die Härte des »béton brut« auf und schaffen ein wenig Behaglichkeit im Depot.

Die Räume sind so angeordnet, dass alle Arbeitsplätze und Büros im Norden und Osten liegen und so eine Pufferzone bilden, die die Sammlung vor Immissionen wie »Wärme und Kälte, UV-Licht, Insekten und Einbrechern« schützt, wie Entwerfer und Projektleiter Frank Hovenbitzer es nennt. Direkt über den Flur hinweg liegen die »Schatzkästchen« des Depots, geschlossene Räume ohne jeglichen Bezug nach außen. Helles Gelb betont die Korridorwände zu den Büros als Gegensatz zur schlichten Sichtbetonwand zum Lager.

~Ulf Meyer


Standort: Johann-Reiss-Straße, 79541 Lörrach-Brombach
Architekten:
Wilhelm und Hovenbitzer Freie Architekten BDA, Lörrach
Bauzeit:
2020-22


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