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Neubau eines Forschungszentrums von kister scheithauer gross architekten

Aachen
Forschungszentrum CARL

Dieser charmant klingende Name steht als Abkürzung für ein weltweit einmaliges Forschungszentrum zu den Fragen der Alterung, Lebensdauer und Zuverlässigkeit von Batterien und Leistungselektronik (Center for Ageing, Reliability and Lifetime Prediction of Electrochemical and Power Electronic Systems). kister scheithauer gross architekten schufen mit dem Neubau für die RWTH Aachen auch ein Entrée am nördlichen Rand des Wissenschaftscampus Melaten. Direkt am Campus-Boulevard gelegen, folgt die schmale Gebäudekante dem geschwungenen Straßenverlauf. Eine spitz zulaufende Nord-Ost-Ecke mit überhöhter Attika betont die markante städtebauliche Position. Für die Fassaden wählten die Planer einen eigens hergestellten, ockerfarbenen Ziegel, der an das früher typische Aussehen der Elektrizitätswerke erinnert. Die Detaillierung der Fenster mit rhythmisch eingerückten Flächen unterstreicht die Dynamik der Ziegelfassade, ohne die Krümmungen auf das Glas übertragen zu müssen.

Das Forschungszentrum verteilt sich auf drei separate Gebäudeteile, die auf etwa 5000 qm rund 160 Mitarbeitenden Arbeitsplätze bietet. Der 6-geschossige Hauptbau wird über ein großes, skulptural geformtes Treppenhaus erschlossen. Ein Oberlicht über dem Treppenauge lässt das Tageslicht tief in Gebäude fallen. Auf allen Geschossen finden sich in den Fluren Sitzgelegenheiten für einen kommunikativen Miteinander. Im dritten OG, der Bibliothek vorgelagert, kann der Wissensaustausch auch auf der großen Dachterrasse stattfinden, mit Blick in Richtung Westen zum angrenzenden Naturschutzgebiet.

Der westlich anschließende, dreigeschossiger Mittelteil beherbergt Speziallabore, Werkstätten, Rein- und Trockenraum sowie Prüfräume für Stresstests mit luftgefederten, schwingungsentkoppelten Fundamenten. Die dort installierten Mikroskope messen im Nanobereich und erfordern dementsprechend eine erschütterungsarme Umgebung, hohe Temperaturkonstanz und Abschirmung elektromagnetischer Frequenzen.

Im dritten Gebäudeteil des Ensembles – einer offenen Halle mit Container-Raumzellen – können besonders kritische Tests durchgeführt werden, die aufgrund des Gefährdungspotenzials aus dem Hauptgebäude ausgelagert werden mussten. So können im Schadensfall einzelne Container ausgetauscht werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Hallendach, optimal zur Sonne ausgerichtet, produziert bis zu 100000 kWh Strom pro Jahr.

An den Wänden der Raumzellen sind Werke des Künstlers Jan Hoeft installiert, die Prozesse der Forschung plakativ darstellen. Dort wird auch der zukünftige Verbindungsweg zu weiteren, noch geplanten Gebäuden entstehen, als Fußgängermagistrale mit begrünten Inseln und Sitzgelegenheiten. ~ra


Standort: Campus-Boulevard 89 52074 Aachen
Architekten: ksg kister scheithauer gross architekten, Köln
Fertigstellung: August 2022


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