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Weiterspielen!

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Weiterspielen!

~Gudrun Escher

Für das Musiktheater im Revier, kurz MiR, wurde 1959 ein Theaterkonzept realisiert, das bis heute Avantgarde blieb: Die Integration von Innen und Außen, von Stadt und Theater, von Bühne und Saal, von Bau und Kunst mit dem Anspruch, »Raum für das Spiel der kulturellen Kräfte« zu schaffen, so Werner Ruhnau, damals verantwortlicher Kopf der »Bauhütte« in Gelsenkirchen. Deren Leitidee war das Immaterielle. Bei dem Bemühen, materielle Grenzen in ihrer Wirkung zu überwinden, spielen die Korrespondenzen das Lichtes drinnen im verglasten Foyer und draußen eine zentrale Rolle, ebenso im Großen und im Kleinen Haus. Pünktlich zum 50. Jubiläum wurde jetzt nach Plänen des Büros Ruhnau die Atmosphäre im Großen Haus so realisiert wie ursprünglich gedacht: mit zwei Lichterbögen wie Milchstraßen am nachtschwarzen Theaterhimmel, der Saal und Bühne zur Einheit verschmilzt, darunter die Stuhlreihen im milchigen Licht verstärkter Stuhllämpchen und neuer Handlaufleuchten an Stelle der bisherigen kleinen Punktlichter (das Bild zeigt eine Montage auf der Basis des bisherigen Zustandes).
Dass die Decke jetzt fünf Meter höher ist, um den Nachhall für die zusätzliche Konzertnutzung zu verbessern, nachdem das Hans-Sachs-Haus dafür nicht mehr zur Verfügung steht, fällt innen nicht auf und außen verdeckt der Aufbau sogar die unschöne Klimamaschine auf dem Dach. Und doch bleiben für Ruhnau noch Wünsche offen, denn die Lichtregie in und vor dem MiR korrespondiere nicht mit der 2005 unter seiner Beratung erneuerten Foyerverglasung, was die Spiegelungseffekte verstärke und die Wirkung von Stadt als Bühne über das Heraus- und Hineinsehen einschränke, die Blauen Wände von Yves Klein seien nicht richtig belichtet, vor dem Haus müsse die Dachaufkantung auf der Raumskulptur von Robert Adams entfernt und die Bodenbeleuchtung wieder hergestellt werden. Das Gesamtkunstwerk im Sinne Ruhnaus jedoch tatsächlich zu vollenden, hieße über die Baupflege hinaus den Straßenraum umzuwidmen und die städtebauliche Entsprechung einer Agora zwischen dem MiR und dem Hans-Sachs-Haus als freien »Spielraum« für die Bürger zuzulassen.
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