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vorbericht ISH

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vorbericht ISH

Spätestens seitdem Bäder nicht mehr nur für Innenarchitekten, Hotelplaner und Geschäftsreisende zum festen Bestandteil moderner Wohnkultur gehören, sondern auch im privaten Einrichtungssektor für immer mehr Menschen zum Wohnzimmer werden, gehört die ISH vom 15.–19. März in Frankfurt a. M. zu den Messen, die auch unter dem Aspekt »Lifestyle« wahrgenommen werden müssen. Gleichwohl geht es hier nicht nur um Gestaltung, sondern auch und v. a. um die Technik, welche Badausstattung, Wasser, Elektrizität und Klima mit dem Gebäude verbindet. Hinzu kommt noch der Bereich Gebäudetechnik.

Text: Frank A. Reinhardt

Die ISH ist also fast ein Muss für Architekten, Projektplaner und Objektausstatter. Und obwohl das Baddesign natürlich für die meisten Besucher das attraktivste Motiv ist, haben Industrie und Fachpublikum noch ein weiteres Thema ins Rampenlicht gerückt, das aktuell überall zum Tragen kommt: Nachhaltigkeit. Das drückt sich auch im Selbstverständnis der ISH aus, der weltgrößten Innovationsplattform für Badezimmer-Design, nachhaltige Sanitärlösungen und umweltfreundliche Gebäudetechnik. Über 2 300 Firmen, darunter alle Markt- und Technologieführer aus dem In- und Ausland, stellen ihre Neuheiten vor. Analog zum Schwerpunktthema Ressourcenschonung beschäftigen sich zahlreiche Sonderschauen, Fachforen und Wettbewerbe mit Fragestellungen rund um eine schonende Nutzung von Wasser und Energie im Gebäude.
Zur besseren Orientierung ist die ISH in die »Erlebniswelt Bad« sowie »Gebäude-, Energie- und Klimatechnik« gegliedert. Im technischeren Bereich wird z. B. Siemens seine Entwicklungen bei der Optimierung der Energieeffizienz von Gebäude-Anlagen vorstellen. Das Spektrum reicht hierbei von wartungsarmen Stellventilen bis zu gewerkeübergreifenden Automationslösungen, die Heiz-Kühlsysteme mit Beleuchtung und Sonnenschutz koppeln können.
Einen Schwerpunkt im Bereich Erlebniswelt Bad bildet sicherlich das Produktangebot »Alles vor der Wand«, denn hier treffen sich die Marktführer und Marken der Sanitärwelt. Die drei Haupttrends im Bad lauten »Green Bathroom: Zurück zur Natur!«, »Easy Bathroom: Einfacher geht’s nicht!« und »Bathroom Interior: Weg von der Wand!«. Diese werden den Besuchern im Forum »Pop up my Bathroom« [1] in der »Waterlounge« in Halle 3.1 vorgestellt. Dorthin lädt die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) zum Austausch an drei großen Collage- Tischen ein.
Wohnen im Badezimmer
Der Bedeutungswandel vom reinen Funktions- zu einem hochwertig ausgestatteten Regenerationsraum führt zum Angebot ganzheitlicher Lösungen. Die Sanitärbranche antwortet auf die hohe Erwartungshaltung mit umfang- reichen Kollektionen, die unterschiedlichen Einbausituationen und gestalterische Geschmacksvarianten bei Oberflächen und Dekoren berücksichtigen. Dabei erhalten Accessoires und stimmungsvolle Innenräume immer größere Bedeutung. Bei der Ausstattung können Interior Designer heute auf eine Fülle an unterschiedlich gestalteten Objekten und Serien von der bodengleichen Duschwanne mit Regenhimmel, wie z. B. »Grohe Allure« [2] über tapetenähnliche Fliesen bis hin zur keramischen Waschbeckenskulptur zurückgreifen.
Wie Küche und Wohnzimmer werden heute Bad und Schlafbereich als zusammengehörig empfunden und immer häufiger als ineinander übergehende Räume realisiert – eine Herausforderung auch an die Klimatechnik. Moderne Programme sind auf die individuelle Umsetzung von Raumkonzepten ausgerichtet. Mit ihnen lässt sich das Bad in verschiedene Zonen unterteilen, etwa in einen mit Dusche und WC ausgestatteten Bereich zur Reinigung und einen zur Entspannung, in dem nicht selten die Badewanne den Mittelpunkt bildet. Immer öfter wird das WC gänzlich ausgegliedert oder zumindest deutlich abgesetzt, etwa durch einen als Raumteiler dienenden Heizkörper oder eine Vorwandinstallation, die in die Räumlichkeit hineinragt. Um Module für die Verwirklichung verschiedener Konzepte zu entwickeln, arbeiten Sanitärhersteller gerne mit Architekten zusammen, die ihre Erfahrungen aus dem Objektgeschäft in eine Serienproduktion einbringen. So entwickelte Duravit mit dem deutsch-russischen Architekten Sergei Tchoban die Kollektion »Esplanade« [3] und realisierte mit Matteo Thun die für den Objektbereich gedachte Badserie »Onto« [4].
Ein spannendes Motiv ist auch das Wasser selbst. Nicht selten ist es so stark, dass ganze Raumkonzepte ihren Ausgangspunkt in einer minimalistischen Armatur nehmen und das Wasser in den Mittelpunkt eines mal mehr lustbetonten, mal eher kontemplativen Entwurfs stellen. So auch die Entwürfe von Ronan und Erwan Bouroullec für Axor. Ihr im Schwarzwald entwickeltes Produktprogramm »Axor Bouroullec« [5] erreicht einen hohen Grad an Gestaltungsfreiheit für den Kunden. Nach persönlichem Geschmack kann z. B. festgelegt werden, wo Wasserhähne, Temperaturregler oder Halterungen für Duschköpfe sitzen sollen. »Wir haben Vertrauen in die Kreativität der Menschen, in ihre Fähigkeit, Räume für sich optimal zu gestalten und sie nicht fix vorgegeben zu bekommen«, erläutert Erwan Bouroullec. Andere Raumkonzepte nehmen den offenen, fließenden Raum als Gestaltungsprinzip auf, ohne Nutzungsbereiche vorzugeben – schließlich lassen sich Badewannen und sogar Duschen heute völlig frei im Schlafraum platzieren, wie etwa die raumgreifend inszenierten Badewannen [6] von Kaldewei zeigen.
Auf Knopfdruck 38,0 °C
Design und Technik sind eine sehr produktive Symbiose eingegangen, die seit Jahren große Erfolge zu verzeichnen hat und auch für die ISH 2011 wieder wegweisende Innovationen vorzeigen kann. Die Raffinesse von elektronischen Armaturen, die eine berührungslose Bedienung oder eine per Knopfdruck regelbare Komfortsteuerung von Duschen und anderen Ausstattungselemente ermöglichen, vermag Konsumentenwünsche zu wecken. Selten hat es in der Sanitärbranche einen solchen Entwicklungsschub gegeben, mit dem die Hightech-Produkte nun auch in den Privatbereich vorstoßen. Neu im Bad eingeführte Technologien verbessern unseren Alltag und stehen für eine Generation von Erzeugnissen, die die Bedürfnisse ihrer Benutzer in den Vordergrund stellen. Dank technischer Errungenschaften werden die Armaturen immer kleiner, der Wasserverbrauch reduziert sich und das Leben im Badezimmer wird nicht nur emotionaler, sondern auch leichter. Aufgrund seiner modularen Systemarchitektur ermöglicht »Ambiance Tuning Technique« [7] von Dornbracht die Wiedergabe ganzer Wasserchoreografien. Die Kraft des Wassers kann so auf die Stimmung des Nutzers einwirken. Und der Armaturenspezialist Schell präsentiert u. a. seine neue Waschtisch-Armaturenserie »Modus« [8]. Sie ist puristisch gestaltet, klein und kompakt und in drei Varianten erhältlich: als berührungslose Sensor-, als wassersparende Einhebel- und als Kaltwasserarmatur. Der Hersteller ist in erster Linie Anbieter von umfassenden Lösungen für öffentliche Gebäude – jedoch sollen die Ausführungen auch in privaten Bädern und Gäste-WCs Einzug halten.
Sanft leuchtende Badmöbel
Wie leuchtet man ein Bad richtig aus, so dass die Beleuchtung funktional ist und gleichzeitig eine ruhige und entspannende Atmosphäre vermittelt? Wer auf minimalistische Lösungen für seine Wellnessoase ober im Objektbereich Wert legt, greift zu Badezimmermobiliar, in das interne und externe LED-Leuchten bereits integriert sind. Der japanische Sanitärriese Toto hat dafür mit seiner »Neorest Serie/LE« [9] ein komplettes Programm mit Waschtischunterbau, Spiegel, Rollcontainern sowie Seiten- und Unterschränken entwickelt und alle mit einer weißen oder schwarzen wasserabweisenden, hochglanzlackierten Oberfläche versehen. Mit rund 1 500 m² ist der aktuelle Messestand noch größer als auf der letzten ISH. Ein großer Teil der Standfläche des Herstellers wird außerdem vom Themenbereich »Technology« belegt. •
Weitere Infos zu den im Text erwähnten Herstellern und zur Messe unter: www.ish2011.com www.ish2011.com; (Halle 10.2, Stand A 61) www.ish2011.com www.ish2011.com; (Halle 4.1, Stand G 54) www.ish2011.com; (Halle 4.1, Stand G/H 06) www.ish2011.com; (Halle 3.1, Stand B 99) www.ish2011.com; (Halle 2.0, Stand A 02) http://eu.toto.com; (Halle 4.1, Stand J 54) www.ish2011.com; (Halle 4.1, Stand H 05) www.ish2011.com; (Halle 3.1, Stand D 79)

Vorbericht ISH (S. 70)
Frank A. Reinhardt
1965 in Köln geboren. Studium Produktdesign und BWL in Wuppertal und Köln. 10 Jahre Produkt- und Marketingmanagement in der Sanitärbranche. Seit 1999 als Designberater selbstständig. Seit 2000 Freier Journalist und Redakteur für Fach- und Publikumsmedien im Bereich Sanitär, Design und Interior Design.
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