Allgemein
Mobiles Minihaus
~Peter Struck
Han Slawik und Sonja Tinney haben an der Leibniz Universität Hannover auf der Grundlage eines Frachtcontainers eine mobile Unterkunft entwickelt, die mit dem niedersächsischen BDA-Preis ausgezeichnet wurde. Im Gegensatz zu den handelsüblichen Stahlcontainern ist die »HomeBox« aus Holz gefertigt und lässt sich einfacher variieren. Aus Stahl sind nur die Container-Ecken, damit die Box transportiert und aufgestellt werden kann. Und weil der neuartige Wohncontainer hochkant errichtet wird, misst seine Grundfläche gerade einmal 7 m², die komplette Nutzfläche der 6 m hohen Box ohne Treppen und die zugbrückenartige Terrasse nur noch ganze 14 m².
Angesiedelt zwischen Wohnmobil und Ferienhaus, gliedert sich der Wohnturm der eher spartanischen HomeBox 1 in drei Stockwerke von je 2 m Höhe: Mini-Küche, Essplatz und Sanitärraum befinden sich im EG, der Schlafbereich auf der mittleren Ebene und der Wohnraum im obersten Stock. Verbunden sind die Ebenen über geradläufige Treppen mit keilförmigen Stufen. Bei der etwas aufwendigeren HomeBox 2 wurde das oberste Geschoss auf Kosten des Schlafbereichs erhöht, die fast schon luxuriöse HomeBox 3 mit Lichtkuppeln befindet sich noch in der Planung.
Die hölzerne Wohnkiste funktioniert als autarkes Gebilde, kann jedoch zu größeren Einheiten gekoppelt werden und als temporäre Herberge bei Großveranstaltungen oder als Notunterkunft im Katastrophenfall dienen. Dabei lassen sich Treppen einsparen, weil separate Treppentürme mehrere Boxen gleichzeitig erschließen. Etwa 25 000 Euro müsste man derzeit für eine HomeBox aufbringen, bei Serienfertigung nur noch etwa 10 000. Da bereits erste Verhandlungen mit einem Hersteller laufen, ist das rustikale Eigenheim vielleicht schon bald für jedermann erschwinglich.
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