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Mahnmal für die Opfer des 11. März in Madrid

Balthasar-Neumann-Preis 2008, Preisträger: FAM Arquitectura y Urbanismo
Mahnmal für die Opfer des 11. März in Madrid

Das Projekt überzeugt aufgrund seiner Vielschichtigkeit sowohl auf inhaltlicher als auch konstruktiver Ebene. Dadurch wurde im Stadtbild ein sehr präsenter Ort kollektiven Erinnerns geschaffen, der gleichzeitig wie dematerialisiert wirkt. Die konsequente Materialwahl der Glasblöcke, für die eine innovative Klebeverbindung entwickelt wurde, und der ETFE-Folie lassen bei Tag einen fast sakralen Raum des Gedenkens entstehen, der nachts zu einem Signet im Stadtbild wird.

  • Architekten • Architects: FAM Arquitectura y Urbanismo
    Ingenieure • Engineering: Schlaich Bergermann und Partner
  • Text: Elisabeth Plessen
    Fotos • Photos: Esaú Acosta Pérez, Schlaich Bergermann und Partner
Auch vier Jahre nach den Attentaten von Madrid, bei denen am Morgen des 11. März 2004 – drei Tage vor den Parlamentswahlen – in Vorstadtzügen mit dem Ziel Atocha-Bahnhof und im Bahnhof selbst Bomben explodierten und 191 Tote und fast zweittausend Verletzte forderten, sind viele Fragen offen geblieben. Schnell wurde von damaliger Regierungsseite die ETA als verantwortlich ausgemacht und eine Al-Quaida-Beteiligung negiert. Auch wenn den verantwortlich Handelnden längst der Prozess gemacht wurde, und eine Verwicklung Letzterer nachgewiesen wurde, konnten viele Ungereimtheiten – nicht nur über die Tatmotive, sondern auch im Agieren der politisch Verantwortlichen und der ermittelnden Behörden nicht ausgeräumt werden. Ein Nährboden für Verschwörungstheorien und Skepsis.
DER WETTBEWERB
Ungewöhnlich schnell, nicht ganz zwei Monate nach dem Anschlag, schrieben das Verkehrsministerium, die staatliche Eisenbahngesellschaft und die Stadtverwaltung gemeinsam einen internationalen, offenen Ideenwettbewerb für Stadtplaner, Architekten, Bildhauer und weitere Bildende Künstler aus. Auf dem Verkehrsrondell vor der großen Eingangsrotunde des von Rafael Moneo 1992 umgebauten Bahnhofs sollte ein Mahnmal für die Opfer entstehen. Gedacht hatten die Auslober bei der Wahl der Ortes und der Formulierung der Anforderungen wohl an eine monumentale Plastik. Durchsetzen in der Konkurrenz aus fast dreihundert Einsendungen konnte sich aber der eher konzepthafte Beitrag eines Teams fünf junger madrilenischer Architekten und Architekturstudenten, FAM Arquitectos, die eine ganz andere Lösung präsentierten. Ihr Entwurf erweiterte das im Stadtraum platzierte Zeichen, eine aus der Verkehrsinsel blockhaft herausbrechende, gläserne, amorphe »Lichtwolke«, um eine darunter liegende Halle in der Ladenzeile der Bahnhofspassage. So schufen sie einen abgeschlossenen Ort, ›
› der neben der Erinnerung auch ein ruhiges Gedenken ermöglicht. Die aus Glassteinen aufgetürmte, elf Meter hohe Lichtwolke sollte im Inneren eine weitere leichte Lichtblase umfangen – bedruckt mit den Namen der Opfer – und den in Kobaltblau gehaltenen Raum beleuchten. Immaterialität und Licht waren die Elemente, mit denen sie dem Geschehen und dem Andenken gerecht werden wollten; baubar war die Idee in der dargestellten Form (noch) nicht.
DAS NICHT BAUBARE BAUEN
Es war eine mutige Entscheidung der Verantwortlichen, diesen nicht nur weit über das geplante Budget, sondern auch mit erheblichen baulichen Eingriffen verbundenen Entwurf zu prämieren und das junge Team FAM Arquitectos, das Akronym steht für Fascinante Aroma a Manzana – übersetzt, »der fazinierende Duft des Apfels« – mit der Überarbeitung und Realisierung zu betrauen. Neben konstruktiven Fragen galt es auch behördliche Hürden zu nehmen, denn der Vorschlag beinhaltete auch, den in städtischem Besitz befindlichen oberirdischen Platz mit der im Eigentum der staatlichen Bahn gelegenen unterirdischen Ladenzeile zu verbinden. Aber das waren die geringeren Schwierigkeiten, galt es doch die Herausforderung zu bewältigen, eine »transparente Konstruktion ohne Struktur« zu entwickeln.
Schwieriger noch als die Recherche nach einem Glas – ursprünglich als massive quadratische Blöcke geplant –, das sowohl über konstruktive Eigenschaften verfügt als auch den thermischen Beanspruchungen gewachsen ist, gestaltete sich die Suche nach einem Tragwerksplaner. An diesem Punkt drohte das Projekt zu scheitern, »nicht machbar« lautete die Aussage aus den angefragten spanischen Büros.
Angesichts dieser vielfältigen Probleme nicht aufgegeben zu haben, ist eine nicht hoch genug einzuschätzende Leistung des jungen Architektenteams. Über einen ihrer Lehrer traten sie mit Mike Schlaich, der ihnen aus Vorträgen an ihrer Hochschule bekannt war, in Kontakt. Ein mehrtägiger Workshop im Stuttgarter Ingenieurbüro schuf dann erste Entscheidungsgrundlagen für die weitere Planung und die Zusammenarbeit (siehe hierzu Seite 28).
Der im Wettbewerb noch zweigeschossige unterirdische »Gedenkraum« wurde im Laufe der Überarbeitung eingeschossig, die äußere Wolke zu einer leicht verzogenen elliptischen Säule aus Glasziegeln, deren Höhe von elf Metern eine sehr bildhafte Referenz an das Datum des 11. März ist.
Zwischen der den Innenraum abdichtenden Folie und dem Glasturm ist auf Deckenhöhe ein Leuchtenkranz angebracht, der die gläserne Skulptur nachts in ein wechselndes Lichtfeld hüllt. Dann tritt die amorphe Wolke, deutlicher als bei Tag, fast wie eine Projektion hervor.
Diese innere Wolke besteht aus einer ETFE-Folie, die durch Überdruck ihre Form erhält und mit einem Befestigungspunkt von den Glasträgern der Decke hängt. Gegen eine Beschriftung mit den Namen der Opfer hatten sich einige Angehörige ausgesprochen. Stattdessen ist auf ihr eine Auswahl der Botschaften zu lesen, die Passanten in vielen Sprachen in den Tagen nach dem Attentat auf Zetteln oder den Bahnhofsmauern hinterlassen hatten. Von der in ihnen zum Ausdruck kommenden kollektiven Trauer und dem Entsetzen wird der Besucher umfangen, wenn er aus dem geschäftigen Treiben der Bahnhofspassage ›
› in den 500 Quadratmeter großen, intensiv blauen Gedenkraum tritt und unter dem Lichtkreis der gläsernen Säule steht. Zwei Luftschleusen, je eine als Ein- und eine als Ausgang, sorgen für den konstanten Überdruck in dem fast kapellenhaft anmutenden »Gewölbe«. Hinter der ersten Schleuse sind auf einer hinterleuchteten gläsernen Platte in der Wand die Namen der Opfer eingeschrieben – allerdings nicht aller. Zwei Familien haben die Nennung ihrer Angehörigen untersagt, wollten sich nicht an diesem Ort der öffentlichen Trauer wiederfinden.
Eine Bank im Eingangsbereich stellt die einzige Möblierung des Raumes dar. Wandpaneele, Akrylharzboden mit eingelassenen Glassplittern und die sich zur Lichtsäule hin leicht wölbende Decke sind rundum im selben Blauton gehalten. So ist alle Aufmerksamkeit auf die je nach Jahres- und Tageszeit gleißend helle, graue oder angeleuchtete Säule fokussiert. Die Glasfassade zur Bahnhofspassage ist wie durch Druckwellen deformiert, was sowohl von außen als auch von innen zu verzerrt-verschliffenen Blicken führt. Damit soll, einem Traumbild ähnlich, der Raum aus der Zeit gehoben werden.
GEBAUTE TRANSPARENZ
Diffus transparent, unbestimmt sakral und bei aller Inszenierung schlicht, so lässt sich die Wirkung des Mahnmals am besten beschreiben. Keine Monumentalität – die in den Himmel aufsteigenden Trauerbotschaften sind der zentrale Inhalt. Die Idee ist so klar und bildhaft, dass sie sich dem Besucher unmittelbar erschließt. Es ist sicher die Mischung aus dem Vertrauen auf die große Kraft von Symbolen und einfachen Gesten, die ihm seine Kraft verleiht – immer in der Gefahr, die Bilderwelt überzustrapazieren; eine Gratwanderung. Aber der Balanceakt ist gelungen. Auch über ein Jahr nach der Eröffnung der Gedenkstätte finden noch Hunderte von Besuchern täglich ihren Weg in den Gedenkraum.
Mittlerweile ist die Außenhaut der Folie mit einem leichten gelblich-grauen Staub überzogen, da die Säule selbst ein offenes System ist, mit Luftdüsen am Boden, durch die kalte Luft in den Zwischenraum geblasen wird, und Auslässen im Kranz des Glaskörpers. So wird viel der »Nachhaltigkeit« des Mahnmals auch davon abhängen, wie gut es gewartet werden wird, um seine Wirkung langfristig erhalten zu können. •
Text: Knut Göppert, Christoph Paech
Die äußere, elf Meter hohe Hülle besitzt einen annähernd elliptischen Grundriss (8 m x 11 m) und besteht aus ungefähr 15 600 massiven Glasblöcken, die transparent miteinander verklebt sind. Die Krümmungen der Glasstruktur erhöhen die Gesamtsteifigkeit der Struktur erheblich, so dass angreifende Horizontallasten nicht nur über Biegung, sondern hauptsächlich durch das Schalentragverhalten abgetragen werden. Bei der tragenden Glasschalenstruktur kann so auf sonst übliche und optisch störende Stahlelemente völlig verzichtet werden.
Um den oberen freien Rand auszusteifen und so eine Formänderung der Struktur unter horizontalen Windlasten zu verhindern, ist die Dacheindeckung flächig mit den Glasblöcken verklebt. Um mit nur einer einzigen Form die unregelmäßige Krümmung im Grundriss abzubilden, wurde eigens für dieses Projekt ein Glasstein mit einer besonderen Blockgeometrie – einer konkaven und einer konvexen Seite – entwickelt. Die 200 mm x 300 mm x 70 mm großen Blöcke wurden in speziellen Pressformen unter Druck hergestellt. An die Toleranz wurden hohe Anforderungen gestellt (±1 mm), um eine gleichmäßige Schichtdicke des Klebers sicherzustellen. Da bei massiven Bauteilen durch Temperaturschock hohe Oberflächenspannungen auftreten können, sind die je 8,4 kg schweren Glasblöcke aus einem extrem klaren Borosilicatglas hergestellt. Der niedrigere Wärmeausdehnungskoeffizient von 4,3 x 10–6 1/K halbiert die auftretenden und lokal bemessungsrelevanten Temperaturspannungen im Vergleich zu einem herkömmlichen Kalk-Natron-Silicatglas. Auf der Baustelle wurden die einzelnen Glasblöcke mit Hilfe eines transparenten, UV-aushärtenden Acrylatklebers gefügt. Das Einkomponentenprodukt wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller speziell für diese Anwendung entwickelt und optimiert. In zahlreichen Tests an Klein- und Großproben wurde die Alterungsbeständigkeit sowie die Langzeit- und Kurzzeitfestigkeit für unterschiedliche Temperaturbereiche untersucht und verifiziert. Wie die statische Untersuchung gezeigt hat, führt eine Verformung der vorgespannten Stahlbetondecke, auf welcher der 140 Tonnen schwere Glaszylinder ruht, zu hohen Schubspannungen innerhalb der Klebefuge. Um diese zu verringern, ist der Glaskörper auf insgesamt 200 Elastomerkissen (160 mm x 100 mm x 45 mm) gebettet, unterschiedliche Temperaturdehnungen der Glasstruktur und der Unterkonstruktion können so ebenfalls gut kompensiert werden. Außerdem wurde die elastische Verformung der Decke durch eine Ersatzlast, die dem Eigengewicht der Glasstruktur entsprach, vor dem Errichten der Glasstruktur erzwungen. Diese wurde sukzessive zum Baufortschritt entfernt.
Das Glasdach
Um die Entwurfsidee der absoluten Transparenz bis ins Dach hinein zu verfolgen, unterstützen fünf Glasträger die zwölf zur Aussteifung herangezogenen Dachscheiben. Die bis zu 7,8 m langen Träger haben einen Abstand von ungefähr 1,75 m. Sie sind nach dem Momentenverlauf geformt und liegen auf der Glasblockkonstruktion elastisch auf. Wegen der produktionsbedingt begrenzten Abmessungen von Borosilicat-Flachglas wurden die Träger aus je vier Einzelelementen gefügt. Die beiden je maximal 3,9 m langen und maximal 350 mm hohen Mittelelemente (VSG aus 4 x 10 mm ESG) des Trägers sind durch zwei je vier Meter lange Glaslaschen (VSG aus 2 x 10 mm ESG) miteinander verbunden. Dazu wurden im Werk die Einzelelemente mit Polyurethan-Giesharz zu einem Träger laminiert. Die Edelstahlbolzen sind mit maximalen Abstand zueinander angeordnet. Das zu übertragende Biegemoment wird durch den großen Hebelarm in ein relativ kleines Kräftepaar zerlegt. So konnte der metallische Querschnitt des Edelstahlbolzens auf 40 mm minimiert werden und tritt optisch in den Hintergrund. Die liniengelagerte Dacheindeckung besteht aus Glasscheiben mit einer maximalen Länge von 3,98 Meter, die an die Grundrissgeometrie des Monumentes angepasst sind. Ein Gefälle von zirka 1,5 Prozent sowie ein Randüberstand von 40 mm ermöglichen die Entwässerung. Um Spannungen infolge unterschiedlicher Temperaturausdehnung der Glasblockstruktur und der Dacheindeckung zu vermeiden, wurde auch die gesamte Dachkonstruktion in Borosilicat-Glas ausgeführt. Da für den benötigten Glastyp keine teilvorgespannten Gläser angeboten werden, setzt sich der Scheibenaufbau der VSG-Dachscheiben aus 3 x 10 mm ESG zusammen. Um die Glasblockwand am oberen freien Ende gegen horizontal angreifende Lasten zu stabilisieren, sind die Dachscheiben flächig an die Blöcke geklebt. Für diese Anwendung wurde eine tragende Silikonverbindung gewählt. ›
Baustelle und Montage der tragenden Glasstruktur
Bei der Verarbeitung von Acrylaten, wie bei jeder anderen Art von Klebern, sind sehr saubere Oberflächen und besondere Umgebungsbedingungen (konstante Temperatur und geringe Luftfeuchte) Vorausssetzung. Da das verwendete Produkt ausschließlich durch UV-Strahlung aushärtet, wurde die komplette Baustelle mit einer temporären Hülle gesichert. Zur Aushärtung der Acrylat-Glas-Verbindung wurden spezielle UV-Lampen eingesetzt, die durch ihre starke Intensität die bis zu 2,5 mm dicke Acrylatschicht in 45 Sekunden erhärten lässt. In drei Arbeitsschichten wurde sieben Tage die Woche gearbeitet, so dass nach nur drei Monaten Bauzeit der letzte der 15 600 Glasblöcke verklebt war. Die in der Montagehalle vorgefertigten Glasträger wurden eingehoben und auf der Glaswand platziert. Im letzten Schritt der Glasmontage wurden die Glasplatten der Dacheindeckung verlegt und mit der Glaswand und den Trägern verklebt. Um sämtliche Fugen zwischen den Glasblöcken zu schließen und somit das Acrylat vor direkter Wassereinwirkung zu schützen, wurde abschließend von außen die gesamte Glasblockstruktur mit transparentem Silikon versiegelt.
Innere Hülle und der Gedenkraum
Eine durch Überdruck im Gedenkraum stabilisierte ETFE-Folie (t = 150 µm) bildet die Innenhülle des Mahnmals. Auf die 186 m² große Oberfläche der Freiform sind die Trauerbotschaften abgedruckt. Eine computergestützte Formfindung führte zu einer für Tragluftstrukturen sonst unüblichen Form, bei der es sowohl konkav als auch konvex ausgeprägte Bereiche gibt. Die Geometrie der Folie ist dabei in Abhängigkeit des stabilisierenden Luftdruckes entwickelt, so dass trotz unterschiedlicher zweiaxialer Spannungsverhältnisse keine Falten auftreten. Die komplexe Zuschnittermittlung der miteinander verschweißten Folienteile berücksichtigt auch die Platzierung der spiralförmig verlaufenden Botschaften, damit diese auch über Nähte hinweg kontinuierlich gelesen werden können. Der Luftdruckunterschied von ungefähr 100 Pa wird durch Gebläseeinrichtungen aufrechterhalten. Luftschleusen am Eingang zum 500 m² großen Gedenkraum reduzieren die Leckage auf ein Minimum. Da die ETFE-Folie eine sehr hohe Transparenz besitzt (Durchlassgrad > 93 %), wird der in Kobaltblau gehaltene, öffentliche Raum tagsüber von außen erhellt. •
Even four years after the terrorist attacks in the morning of 11 March 2004 in Madrid – three days before parliamentary elections – in which bombs exploded on commuter trains heading for Atocha railway station as well as at the station itself, claiming 191 lives and almost two thousand injured, many questions still remain open. On that day the governing party quickly blamed ETA and denied any involvement of Al-Qaeda. Although the involvement of the latter has long been established and the main perpetrators have been sought, caught and brought to justice, many inconsistencies – not just concerning motives, but also the actions of the politicians in power and the investigating agencies – have not been resolved, leaving fertile ground for conspiracy theories and scepticism.
THE COMPETITION
Not quite two months after the attacks, in unusual haste, the ministry of transport, the state-owned rail company and the city council organised and announced an international, open ideas competition for urban planners, architects, sculptors and other practitioners of the fine arts. The task was to create a memorial to the victims on the roundabout before the impressive circular entrance to Atocha railway station, renovated and expanded in 1992 by Rafael Moneo. In choosing the site for the memorial the organisers had probably entertained the idea of a monumental sculpture. However, the rather conceptual entry by a team of young architects from Madrid, FAM Arquitectos, represented a completely different solution and beat the competition – almost three hundred submissions. Their design not only foresaw an urban landmark breaking out of the traffic island in the form of an amorphous glass »light cloud« but, in addition, beneath it a chamber at the same level as the underground shopping precinct of the station. In this way they created a secluded spot for remembrance and quiet meditation. An eleven-metre-high light cloud made of ›
› stacked glass bricks was to enclose a second, inner, light-weight light bubble – on which the names of the victims were to be printed – to illuminate the cobalt blue memorial chamber. Immateriality and light were the elements with which they wanted to do justice to the event and its proper remembrance – but actually building the idea was (not) yet possible.
BUILDING THE UNBUILDABLE
The decision in favour of the design and awarding the young team of architects incorporated in FAM Arquitectos – dubbed locally, in playful reference to their acronym, as »Fascinante Aroma a Manzana« (literally »fascinating apple aroma«) – with revising and executing the project represented a courageous move by the authorities, not only because the design went considerably over the budget but also because it entailed major structural intervention. In addition to structural issues a number of permitting hurdles had to be taken – as the design included joining the site above the ground owned by the city with the underground shopping precinct owned by the national rail company. And these were only minor problems compared with overcoming the challenge of developing a solution for »erecting a transparent structure without a visible structural frame«.
Moreover, the search for a structural engineer and designer turned out to be even more difficult than the tough task of tracking down a suitable type of glass – originally foreseen as a solid square brick – to meet not only the structural criteria but also withstand the thermal loads. These problems threatened the very continuation of the project. »Not feasible« was the repeated response from the Spanish engineering consultants contacted. The fact that the young team of architects did not give up when confronted with these manifold problems is admirable testimony to their performance in itself. Through one of their professors they contacted Mike Schlaich, whom they had already heard of at lectures at the university. A workshop over a number of days at the Stuttgart-based engineering consultancy lead to the drafting of the basis for the further planning and collaboration (see page 28). The two-storey underground »memorial chamber« originally envisaged in the competition entry became single storey in the course of the revisions, while the outer cloud became a slightly distorted, elliptical glass-brick column reaching a height of eleven metres – a very visual reference to the date 11 March.
At night a ring of lamps, installed on the roof of the chamber, set back from the edge of the opening of the chamber and mounted on the inside wall of the glass tower, directs light upwards and washes the glass sculpture at night in a metamorphosing field of light. Then, more clearly than during the day, the amorphous cloud becomes apparent, almost like a projection. A membrane of ETFE foil forms the inner cloud. The higher internal air pressure relative to the outside of the membrane sustains the shape of the membrane, suspended from the glass roof beams of the tower from one single anchor point. The families of the victims did not want the names of their lost loved-ones to be printed on the membrane. Instead a selection of the messages of grief and condolence in many languages, written by mourners on the walls of the station or on paper at the various scenes of the attacks, was printed on and wrap around the diaphanous lining. The collective mourning and the sense of outrage expressed in these messages immerse the visitors to ›
› the memorial – after they leave the throng of the station’s shopping precinct and enter the intensive blue of the memorial chamber, 500 square-metres in size – gazing upwards into the circle of light of the glass column.
Two airlocks, one each at the entrance and exit, ensure that the necessary air pressure inside the membrane that funnels onto the opening of the chapel-like »dome« does not leak away. The names of the victims are inscribed on a backlit, frosted glass panel on the wall beside the first airlock – well, not quite all of the victims. Two families prohibited the mention at this place of public mourning of the names of those they had lost.
A long bench in the entrance area is the only piece of furniture in this chamber with blue wall panelling, blue acrylic resin floor with embedded glass splinters and blue-painted ceiling arching gently upwards toward the cylinder of light. The overall effect is to focus all one’s attention upwards within the cylinder illuminated with dazzling bright, grey or softly radiating light, depending or the season and time of day.
The glass façade facing the station is deformed as if subject to pressure waves, distorting vision, inside and out, creating a dream-like effect that plucks this space from time.
BUILT TRANSPARENCY
Diffuse, transparent, ephemerally sacred and yet simple – this is perhaps the best way of describing the effect of the memorial. No massive monument. The messages of grief and sorrow rising upwards are the core content. The idea is so clear and graphic that the visitor is directly affected. It is undoubtedly the mixture of the emotive power of symbols and simple gestures that generates the forceful impact – a difficult tightrope act that always runs the risk of imagery overkill. But the act was successfully pulled off. Even a year after the opening hundreds of visitors find their way every day into the memorial chamber.
In the meantime, the outer skin of the membrane has accumulated a thin layer of yellow-grey dust. The cylinder is an open system, with air jets on the floor for pumping cold air into the space and outlets in the turret of the glass cylinder for venting hot air. The long-term viability of the memorial and the longevity of the message will largely depend on how well it is maintained. •
Text: Knut Göppert, Christoph Paech
The outer eleven-metre-high envelope, with an almost elliptical ground plan (8 m x 11 m), was built using some 15,600 solid glass blocks laid with transparent adhesive. The curvature of the glass structure increases overall rigidity so that any horizontal loads are conducted not just by the curve but mainly by the load bearing behaviour of the shell. This means the self-supporting glass shell structure does completely away with the otherwise usual and visually disturbing steel elements.
To strengthen the upper free edge and prevent structural deformation under horizontal wind loads the glass roof is bonded flat on the top blocks. The glass blocks – with a special geometry featuring a concave and a convex face – weres custom-developed to create the irregular curvature using just one element. The 200mm x 300mm x 70mm blocks were manufactured under pressure in special moulds. The tight tolerance of ±1 mm was necessary to ensure an even adhesive layer between the blocks. Because temperature shock can produce high surface stresses in solid structural components, the glass blocks with a mass of 8.4kg are made from extremely transparent borosilicate glass. Compared with conventional soda-lime-silica glass, the low coefficient of thermal expansion of 4.3 x 10–6 1/K halves the local temperature stresses. The glass blocks were laid on site using a transparent acrylic adhesive cured with UV light. In collaboration with the manufacturer the single component bonder was specially developed and optimised for this project. The durability of the bond as well as the low-cycle fatigue strength and long-term strength at different temperature ranges were tested and validated in numerous trials with small and large samples. Structural analysis showed that deformation of the pre-stressed reinforced concrete slab on which the 140-tonne glass cylinder stands produced high shear stress within the adhesive joints. The entire glass structure sits on approximately 200 shock-absorbing elastomer pads (160mm x 100mm x 45mm) to minimise these stresses and compensate for the differences in thermal expansion between the glass structure and the base. Furthermore, to account for the elastic deformation of the weight of the glass structure on the ceiling of the memorial, the ceiling was subject to an equivalent load before the glass structure was built. This load was reduced gradually in line with building progress.
The glass roof
To enhance the design concept of absolute transparency even in the roof itself five glass beams support the twelve tempered glass roof panes. The beams, up to 7.80m in length, are spaced about 1.75m apart. They are shaped in accordance with the diagram of moments and sit elastically on the glass block structure. Because of the production-related limits on the dimensions of borosilicate flat glass, each beam was made by joining four separate elements. The two longest elements in the middle measure, 3.9m in length and maximum 350mm in height (laminated safety glass made from 4 x 10mm tempered safety glass), are joined using four-metre-long glass splicing plates (laminated safety glass made from 2 x 10mm tempered safety glass) on either side. The individual elements were laminated with polyurethane casting resin to form one whole beam. The stainless steel connecting bolts are spaced as far apart as possible. The long leverage breaks down the flexural moment that has to be supported to a relatively small force couple. This mean that the opaque metallic diameter of the stainless steel bolts could be reduced to 40mm, making it visually negligible. The line-supported roof covering is made from glass panes with a maximum length of 3.98metres, shaped at the ends to coincide with the geometry of the top of the cylinder wall of the monument. Runoff is achieved with an inclination of about 1.5 percent and a 40mm overhang. To avoid stresses and strains caused by differences in thermal expansion between the glass block structure and the roof covering the whole roof structure was made from borosilicate. As no annealed panes made from borosilicate are available on the market, the laminated safety glass panes are made of layers of 3 x 10mm single tempered safety glass sheets. To stabilise the top part of the glass block wall against horizontal loads the roof panes are bonded flat with the blocks. A load-bearing silicone compound was used. ›
Construction site and assembly of the load-bearing glass structure
Working with acrylic adhesive, just like any other bonding compound, requires very clean surfaces and special conditions (constant temperature and low humidity). Because the product used is exclusively cured with UV light, the whole building site was surrounded with a temporary cladding.. Special, high-intensity UV lamps that can cure acrylic layers of up to 2.5mm in thickness within 45 seconds were used. Working three daily shifts seven days a week the last of the 15,600 glass blocks was laid and bonded in just three months construction time. The pre-fabricated glass beams were then lifted into place on the glass wall. The last step in completing the glass assembly was setting the glass roof panes and bonding them to the glass beams and glass block wall. To seal all joints between the glass blocks and protect the acrylic against the direct impact of water the whole exterior of the glass block structure was sealed with transparent silicon.
Inner membrane and the memorial room
An ETFE lining (t = 150 µm) inflated within the glass structure forms the inner sleeve of the memorial. The Messages of grief and condolence were printed on the 186 m² surface. The membrane was shaped using 3D software to create a form unusual for air-supported structures – with concave and convex areas. The geometry of the membrane depends on the stabilising air pressure. As a result no creases occur despite the variance in bi-axial stress ratios. The complex calculation of the shape of the individual sections of the sheet and the positioning of the spirally arranged messages also takes into account the full legibility of the messages across the seams. The pressure differential of about 100 Pa is maintained by blowers. Air locks at the entrances to the 500 m² memorial keep leakage to a minimum. Thanks to the extremely high transparency of the ETFE sheet (transmissivity >93%), the public room in cobalt blue is naturally illuminated from the outside during the day. •
Der Text zur technischen Realisation erschien erstmals in: GLAS Architektur und Technik, Heft 4/2007. Der vorliegende Beitrag ist eine überarbeitete Fassung.
Bauherr • Client: Ayuntamiento de Madrid (Madrid City Council) y Ministerio Fomento; RENFE Architekten • Architects: FAM Arquitectura y Urbanismo S.L.P.: Mauro Gil-Fournier Esquerra, Esau Acosta Pérez, Miguel Jaenicke Fontao, Pedro Colón de Carvajal Salís, Raquel Buj García Tragwerksplanung • Structural Engineering:: Schlaich Bergermann und Partner, Stuttgart Projektteam • Project team: Knut Göppert, Mike Schlaich, Christoph Paech, Markus Balz, Jens Schneider Haustechnik • Air engineering: Comcal S.L.; Burgos (E) Fertigstellung • Completion: März 2007 • March 2007 Baukosten • building costs: 6 Mio. Euro
Beteiligte Firmen: Generalunternehmer • General Contractor:Dragados, Madrid (E) Glasbau • Glass assembly: Bellapart S.A.U., Olot (E), www.bellapart.com ETFE Membran(e): Hightex International AG, Kriens, (CH), www.bellapart.com Glassteine • Glass blocks: Schott AG, Grünenplan, www.bellapart.com Glasfassade Passage • Glass façade: Cricursa S.A (E), www.bellapart.com Türen Luftschleuse • Air lock Automatic doors: FBH-Fichet Ltd., Letchworth Garden City (UK), www.bellapart.com Leuchten • Lights: Iguzzini Illuminazione SPA, Recanati (I), www.bellapart.com
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