~Thomas Serwe, Münster (thomas serwe, organische architektur)
Zu dem vorgestellten Projekt »Ein besonderer Kindergarten« in der letzten db bitte ich nachfolgenden Leserbrief sowie mein beiliegendes Projekt, z. Zt. im Bau, vorzustellen.
Fragen zu kindgerechtem Bauen:
- 1: Was hat eine »präzise geschnittene, matte Aluminiumfassade«, die durch einen Grafikdesigner aufgepeppt werden musste, »um dem Gebäude ein wenig mehr Spannung und Dynamik zu verleihen«, mit einem kindgerechten und entwicklungsfördernden Gebäude zu tun?
- 2: Warum »soll jeglicher Maßstab eliminiert« und hierdurch der »Eindruck, es sei viel grösser und machtvoller als die niedrigen Ziegelbauten nebenan« vermittelt werden? Was hat das mit kindgerechten Maßstäben zu tun?
- 3: Aus welchem Grund soll ein gebauter Entwurf für Kindergartenkinder bewirken, »dass dieses staatliche Gebäude unnötig einschüchternd wirkt«?
- 4: Was für Gefühle weckt dieser Kindergartenneubau bei in Entwicklung begriffenen Kindern, wenn »der Bau bei jedem Vorbeikommenden Assoziationen von Geld, Investitionen« weckt?
Soll den diesen Kindergartenneubau besuchenden Kindergartenkindern etwa, von Spiel-Lernphase eins an, vermittelt werden, dass sie nur eine kleine Nummer im übermachtvollen Wirtschaftssystem sind?
In krassem Gegenteil zu o. g. Projekt hier mein Bauantrag zu: Anbau an eine bestehende Kindergartenanlage. Weitere Kommentare überflüssig!
db deutsche bauzeitung 10|2009