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Faustformel
Gebäudetechnik für Architekten. Von Michael Hayner, Jo Ruoff, Dieter Thiel. 152 Seiten mit zahlreichen Tabellen, Grafiken und Fotos, Klappenbroschur, 34,95 Euro. DVA Architektur, München 2010
~dr
Wenn man den Begriff »Faustformel« als etwas versteht, das komplexe Dinge ein bisschen einfacher macht, wird man mit diesem Buch glücklich. Keinesfalls besteht es nur aus Formeln, und keineswegs sind sie immer einfach. Das liegt schon in der Natur der Themen: Der Primärenergiebedarf eines Gebäudes etwa besteht aus so vielen unterschiedlichen Komponenten, dass man ihn nicht einfach »über den Daumen peilen« kann. Dafür erläutern die Autoren diese vielen Einzelwerte knapp, aber dennoch so detailliert wie notwendig. Ergänzt werden sie durch klare Zeichnungen, übersichtliche Tabellen sowie nachvollziehbare Beispielrechnungen. Neben dem Thema Heizen sind hier auch Lüften, Kühlen, Solare Gewinne, Wasser, Elektro, Licht und Brandschutz zusammengefasst – also ein kleines Kompendium für Haustechnik, in dem sich schnell wichtige Grundlagen nachschlagen lassen. Jedes Kapitel wird mit einer Übersicht darüber eingeführt, welche Themen zu dem jeweiligen Technikbereich gehören und diese kurz definiert. Dazu kommen allgemeine Informationen, z. B. mit welchem Anteil sich der Stromverbrauch im Haushalt auf welche Geräte verteilt. Beispiele aus der Industrie sind sehr hilfreich, etwa zu Leistungszahlen von solarthermischen oder photovoltaischen Anlagen. So kann man mit einer ziemlich genauen Dimensionierung arbeiten, bis der Fachplaner exakte Berechnungen liefert, und die notwendigen Leitungen sinnvoll in den Entwurf integrieren. Die Projektbeispiele mit ihren haustechnischen Besonderheiten und einem Foto lockern das Buch auf – nötig hätte es sie nicht. Mitunter wäre zwar eine genauere Definition von Begriffen wünschenswert, doch ist das Verständnis dadurch nicht beeinträchtigt. Mit 152 Seiten und in Paperback ist das Buch leicht und handlich, das Layout ist klar und einprägsam, der edelstahlfarbene Umschlag ansprechend und schön dem Thema angepasst.
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