Allgemein
Diplomthema »Memento Mori«
Ein spannendes Diplomthema wurde dieses Sommersemester an der TU Kaiserslautern bearbeitet (s. db 7-8/2013, S. 8): Der ehemalige jüdische Friedhof von Tholey nahe Saarbrücken, gegenwärtig als Mahnmal genutzt, sollte als Ort des Abschieds gestaltet werden. Dabei galt es, zeitgemäße Formen für unterschiedliche Bedürfnisse zu finden, die auch unterschiedliche religiöse Hintergründe berücksichtigen. Entsprechend unterschiedlich waren die Lösungen der Studierenden. Alena Steiger [2] beispielsweise verteilte die verschiedenen Funktionen auf einzelne Baukörper, die gemeinsam einen Platz im oberen Bereich des leicht abfallenden Geländes ausbilden. Daran schließen terrassierte, umschlossene Gräber- und Urnenfelder sowie Bereiche für Ruhe Suchende an. In der Architektur fühlte sich die Redaktion an ein Projekt aus »Trauer braucht Raum« (db 4/2013) erinnert: Schlichte Satteldächer und Ziegelwände. Thorsten Rheinheimer [3] ließ sich von klassischen und klassizistischen Anlagen inspirieren und interpretierte diese ebenfalls in Ziegel. Drei Bauten unterschiedlicher Größe für die verschiedenen Funktionen auf dem Friedhof sind auf dem Gelände verteilt und lassen sich auf mehreren Wegen erreichen. Die Absolventin Cansu Tanis entwickelte eine neue Variante des Urnenbegräbnisses [4]. Zu jeder Urne wird ein junger Baum gepflanzt, der mit einem Pflock gehalten wird. Dieser trägt den Namen des Verstorbenen. Ebenfalls im oberen Bereich des Geländes beginnend, wird im Lauf der Zeit ein Wald wachsen, der bis an das neue Friedhofsgebäude reicht. ~dr
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