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Architekturbiennale Rotterdam

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Architekturbiennale Rotterdam

Architekturbiennale Rotterdam
SAO PAULO, BRAZIL, 2005. The Parais—polis favela (Paradise City shantitown) borders the affluent district of Morumbi in S‹o Paulo, Brazil (Foto: Tuca Vieira)
~Alexander Witte

Während anderswo das Ende des sozialdemokratischen Zeitalters konstatiert wird, werden dessen Ideale im städtebaulichen Kontext hochgehalten. So zumindest könnte man das Thema »Open City: Designing Coexistence« der 4. Architekturbiennale interpretieren, die bis zum 10. Januar in Rotterdam stattfindet. In Zeiten zunehmender Verstädterung wird gegen die freiwillige oder erzwungene Gettobildung, die sich weltweit entlang ethnischer oder sozialer Grenzen beobachten lässt, die Idee der »Offenen Stadt« propagiert, in der sich jeder frei entfalten kann und Zugang in alle Stadtviertel, aber auch zu Bildung, Kultur und in die Arbeitswelt hat.
Kurator der Schau ist Kees Christiaanse, der niederländische Architekt und Städtebauer, der auch die HafenCity in Hamburg konzipiert hat. Nach Christiaanse ist die Offene Stadt unfertig, immer von gegenläufigen Interessen bedroht und damit gewissermaßen ein Abbild der »Offenen Gesellschaft« Karl Poppers. Sie kann in allen Kulturen und Erdteilen existieren, auch an besonders schwierigen Orten.
Die Hauptausstellung, die im Niederländischen Architekturinstitut gezeigt wird, besteht aus sechs Teilen, in denen die Situation in verschiedenen Weltgegenden dargestellt wird: Refuge, Community, Collective, Squat, Reciprocy, Maakbarheid. Sie untersuchen die Möglichkeiten, Elemente der Offenen Stadt auch unter (teilweise) extremen Bedingungen durchzusetzen. Untersucht werden Flüchtlingscamps im Nahen Osten, das Nebeneinander freiwilliger Gemeinschaften in den USA, Plattenbauten sozialistischer Städte, Armenviertel in Lateinamerika und Afrika, gegenseitige Hilfeleistungen als Teil der Stadtentwicklung in Jakarta sowie die baulichen Zeugnisse der fortschrittsgläubigen 60er und 70er Jahre in Rotterdam. Für jeden dieser Orte werden von verschiedenen Architekten und Städtebauern Projekte vorgeschlagen, die die konkrete Situation verbessern und mehr Offenheit durchsetzen sollen. Besonders eindrücklich wird dies in Squat am Beispiel von Paraisópolis gezeigt, eine Favela in São Paulo, die durch ein Bild des Fotografen Tuca Vieira berühmt geworden ist (s. Abb.). Diese Siedlung wird seit einigen Jahren schrittweise mit Infrastruktur (Wasserleitungen, Strom, Bildungseinrichtungen, Grünanlagen) aufgewertet und erhält damit immer mehr Attribute einer Offenen Stadt.
Neben der Hauptausstellung finden noch drei weitere Ausstellungen statt, ebenso Veranstaltungen, in denen die Idee der Offenen Stadt auch theoretisch ausgeleuchtet wird.
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