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alter wein …

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alter wein …

~Susanne Rexroth

Die Veranstaltungsreihe »Köpfe dieser Zeit« des Energieversorgers EnBW soll Impulsgeber sein. Die Auswahl der Referenten und deren Sujets allerdings erscheint angesichts des übergeordneten Themas »Energie« bei näherer Betrachtung im besten Falle originell – eher aber beliebig. Am 10. Juli berichtete Albert Speer in der Berliner Repräsentanz der EnBW über »Die Zukunft der Stadt aus dem Blick der Energie«. So unklar wie der Titel war auch der Gesamteindruck der Veranstaltung.
Immerhin überzeugte Albert Speer mit seinen stadtplanerischen Leistungen. Er zeigte anhand mehrerer Beispiele, dass der Energieverbrauch von Gebäuden auch von der Stadtplanung abhängt. Ein Beispiel aus Speers Büro AS&P ist die International Automobile City Shanghai-Anting. Bereits 2000 hatten die Planer den Wettbewerb dafür gewonnen. Die städtebaulichen Prinzipien berücksichtigen historische Strukturen und übersetzen sie in ein modernes Erscheinungsbild, folgen aber auch europäischen Maßstäben: Gebäude mit maximal fünf Geschossen, Grünzüge und öffentliche Plätze sowie fußgängerfreundliche Straßenräume schaffen Qualitäten, die auch in China geschätzt werden. Aufgrund ihrer kompakten Form haben die Häuser einen relativ geringen Energiebedarf. Die Grünzüge schaffen eine Durchlüftung der Gebäudeblocks und ermöglichen den Bewohnern, zu vielen Stellen zu Fuß zu gelangen. Dieser Effekt und die weitestgehende Abwicklung des Verkehrs über die Schiene schonen die Energieressourcen und beeinflussen die Luftqualität positiv. So erreichen AS&P ein für eine energieeffiziente Stadt wünschenswertes Maß an Bebauungsdichte, Landschaftsüberformung, Funktions- und Nutzungsdurchmischung.
Anlass der Veranstaltung war die Vorstellung von EnyCity, ein Planungsinstrument, das von der EnBW entwickelt wurde, um Gebäude energetisch zu optimieren. Albert Speer stellte das Instrument vor, doch bei keinem seiner Projekte hat er es bislang eingesetzt. Die Methodik von EnyCity, alle verfügbaren Technologien – von der Baukonstruktion über die Gebäudetechnik bis zur städtischen Infra-struktur – für die effiziente Energieversorgung der Stadt zu kombinieren, ist nicht neu. Auch die maßgeblichen Faktoren Stadt- und Gebäudeplanung, Energieerzeugung und -netze in planerischen Wiederholungsschleifen ökonomisch und ökologisch zu optimieren, wurde bereits in den siebziger Jahren versucht.
Deutschland laufe Gefahr, den Anschluss an internationale Energieeffizienz-Standards zu verlieren, denn nach wie vor fehle ein Gebäudequalifizierungssystem, mahnte Albert Speer in Berlin. Dass EnyCity dafür die Lösung ist, darf man allerdings getrost bezweifeln.
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