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RömerMuseum

Xanten
RömerMuseum

RömerMuseum
~Gudrun Escher

Vor zehn Jahre plante der Landschaftsverband Rheinland als Träger des Archäologischen Parks Xanten (APX) einen Schutzbau für die Thermen der spätantiken Stadt Colonia Ulpia Traiana. Der damalige APX-Leiter Gundolf Precht, selbst Architekt, wollte die Ausgrabungen sichern und sichtbar machen, zugleich aber einen Eindruck von dem Bauensemble vermitteln, ohne zu rekonstruieren. Der erste Bauabschnitt von 1999 umfasste nur die eigentlichen Thermen; Struktur und Ausformung des Stahltragwerks hierfür erarbeitete Stefan Polónyi. Als zweiter Bauabschnitt wurde nun die angegliederte »Aula« ihrer Bestimmung als RömerMuseum übergeben – ausgeführt in Stahl und vorgeblendeter, bedruckter Glasfassade, die sich dem Stahlbau optisch anverwandelt. Die äußere Kubatur eines Blocks mit Vorhalle von etwa 77 mal 22 Metern Grundfläche und 24 Metern Firsthöhe konzipierten die Römer. Damals war die Aula völlig leer. Die heutige Materialisierung auf den antiken Grundmauern und das bewegte Innenleben einer an der äußeren Stahl-Rahmenstruktur aufgehängten 300 Meter langen Rampe entwarf Dörte Gatermann in intensiver Zusammenarbeit mit dem Museumsteam; alles ist auf die Ausstellung abgestimmt. Blickbeziehungen im Haus und hinüber in die Thermen sind ebenso sorgfältig austariert wie in die Umgebung: zum Fürstenberg, wo das Militärlager Castra Vetera III stand, zu einer Toranlage des APX und zum Dom des nachantiken Xanten, errichtet über einer antiken Gräberstätte. Hier, in fränkischer Zeit, endet die Ausstellung. Der große Komplex ist weithin sichtbar. Seine hell schimmernde Hülle verschmilzt mit dem hohen niederrheinischen Himmel, nur die roten Satteldächer zeichnen die Umrisse nach. Vom Fürstenberg aus werden die Dimensionen deutlich: Hier die Großstruktur der antiken Welt, dort die Großstruktur des Mittelalters mit dem doppeltürmigen Dom in der ummauerten Stadt. Bauen in einem sozusagen imaginären Bestand war hier gefordert und wurde von beiden, Polónyi und Gatermann, auf überzeugende und überraschend zeitgemäße Weise gelöst einschließlich Klimatisierung mit Erdsonden.
Standort: Archäologischer Park Xanten, Trajanstraße Architekten: Gatermann + Schossig, Köln Eröffnung: August 2008
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