In Wipperfürth, einer kleineren Stadt mitten im Bergischen Land, entstand ein neues Pfarrzentrum mit Seniorenwohnungen und Küsterhaus. Der Ort besitzt eine weitestgehend intakte Altstadt, die der Besucher als spannende Folge wechselnder Raumsituationen erlebt. Das Pfarrzentrum führt diese Folge mit einem Ensemble aus unterschiedlich hohen Gebäuden fort. Sie stellen – sensibel und präzise gesetzt – eine Beziehung zur Pfarrkirche vis-a-vis her. Zwischen den einzelnen Gebäudeteilen führen zum Teil enge Gassen hindurch. Pfarrsaal und -zentrum verbindet ein verglastes, öffenbares Foyer. Typologie und Geschossigkeit erlauben es, Rückschlüsse über die jeweilige Nutzung der Baukörper zu ziehen. Zwischen Pfarrzentrum, Küsterhaus und Seniorenwohnungen spannt sich ein Hof auf, der in Belag und Höhenentwicklung ebenfalls auf Elemente aus der alten Stadt zurückgreift: Stützmauern aus Naturstein, Pflasterbelag, gezielt platzierte Bäume schaffen einen ruhigen und verbindenden Rahmen und die Basis für das Spiel der Volumina. In Materialwahl und Detaillierung übten die Architekten Zurückhaltung. Der Fokus liegt dabei auf der Behandlung der Gebäude als räumliche Gebilde, die durch Form und Masse interagieren. Die Präsenz der romanischen Pfarrkirche überstrahlt das frische, junge Konglomerat, eine angemessene Gewichtung bleibt erhalten. Sibylle Eck
- Standort: Kirchplatz 1, Wipperfürth
Architekten: Martini Architekten, Bonn
Fertigstellung: April 2005