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Musée Audemars Piguet | Le Brassus von Bjarke Ingels Group

Le Brassus
Musée Atelier Audemars Piguet

~Hartmut Möller

Im idyllischen Jura-Hochtal Vallée de Joux werden seit fast 200 Jahren »komplizierte Uhren« produziert. Das Ursprungshaus des Unternehmens diente einst auch als Ort für die eigene Werkschau, doch der Altbau war sanierungsbedürftig und Platz zudem Mangelware. Der Bauherr wünschte sich einen Anbau, der – entsprechend der Firmenphilosophie – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknüpft. 2014 konnte BIG den Wettbewerb für sich entscheiden.

Die Draufsicht zeigt zwei ineinandergreifende Spiralen und weckt spontan Erinnerungen an den dänischen Pavillon zur Expo 2010 in Shanghai. Mit dieser Form gelingt ein durchgängiger Besucherparcours samt getrennter Unterbringung der im Raumprogramm ebenfalls geforderten Ateliers. Vom Souterrain des Bestandsgebäudes aus erfolgt die Erschließung des 2.500 m² großen Pavillons. Drinnen herrscht totale Transparenz mit absoluter Durchsicht, denn nur 108 gebogene, mehrfach aufgedoppelte, strukturelle Glasplatten tragen das 470 t schwere Gründach, welches sich an den Hang zu schmiegen scheint. Zum Sonnenschutz verhüllt ein parallel zur Dachkante geführtes Messinggitter den oberen Teil der Außenscheiben. Da Messing auch als Werkstoff in der Uhrherstellung überwiegt, dominiert es als Verkleidungs- und Inszenierungsmaterial den Innenraum (Gestaltung: Atelier Brückner). Neben dem dreidimensionalen Familienstammbaum, Umgebungs- und Uhrensprengmodell, Schaukästen und Kugelvitrinen mit 300 Exponaten erläutern kinetische Installationen verschiedene »Komplikationen« (Zusatzfunktionen).

Ein Preis den es sich zu zahlen lohnt

Trotz uneingeschränkter Durchsicht fällt die Orientierung nicht schwer, denn dank flach geneigter Rampe führt der Weg sanften Schrittes wie von allein im Uhrzeigersinn bis ins Zentrum, wo sich diverse »Grandes Complications« befinden (ausgestattet u. a. mit Ewigem Kalender, Chronograph, Schleppzeiger, Repetitionsschlagwerk). Weiter verläuft der Rundgang dann in entgegengesetzter Richtung zur Präsentation der luxuriösen Zeitmesser im Spiegel ihrer Zeit. In den links und rechts anliegenden, vollverglasten Arbeitsstudios kann man den kunstfertigen Meistern Ihrer Zunft bei Fabrikation oder Restauration der hochwertigen Schmuckstücke über die Schulter schauen und am eigenen Arbeitstisch selbst probehalber mit Miniaturschrauben tüfteln. Ein geführter Besuch ist nur nach Voranmeldung möglich und der Eintrittspreis von 30 CHF nicht gerade günstig. Die wunderbare Aussicht, Unternehmenshistorie und/oder die Faszination für das Metier verzücken jedoch jeden Gast. Praktischerweise soll das benachbarte, ebenfalls von BIG entworfene, firmeneigene Hotel bereits im kommenden Sommer Eröffnung feiern.



www.museeatelier-audemarspiguet.com


 

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