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Leitfaden zur inklusiven Gestaltung von Beruflichen Schulen in Ghana

Leitfaden zur inklusiven Gestaltung von Beruflichen Schulen in Ghana
Zugänglichkeit für alle fördern

Weltweit verhindern zahlreiche räumliche, technische und soziale Barrieren eine gleichberechtigte Teilhabe an Bildung, Gesundheitsversorgung und Arbeitsmarkt. Kinder und Jugendliche mit Behinderungen gehören zu den am stärksten benachteiligten Gruppen der Welt. Der uneingeschränkte Zugang, insbesondere zu berufsbildenden Schulen, ist ein wichtiger Baustein, um gleichberechtigte Inklusion zu ermöglichen.

Wie die Beruflichen Schulen Ghanas inklusiv, das heißt möglichst barrierefrei, gestaltet werden können, zeigt der nun veröffentlichte Leitfaden »Inclusive Architectural Design Concepts and Strategies for Technical Vocational Education Training«. Er wurde gemeinsam von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) und der Kwame Nkrumah University of Sciences and Technologie (KNUST) in Kumasi/Ghana in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit entwickelt. Der Leitfaden ist im Printformat sowie als barrierearmes E-Book erschienen und benennt erstmals, welche räumlichen, technischen und sozialen Anforderungen die Schulen erfüllen sollten, damit auch Jugendliche mit mobilen, sensorischen oder kognitiven Einschränkungen die Möglichkeit haben, diese zu besuchen.

»Bereits seit 2011 arbeitet unsere Hochschule eng mit der KNUST zusammen und gemeinsam konnten wir viele Projekte vor Ort realisieren. In den letzten Jahren fokussierte sich unsere Kooperation zunehmend auf die Themen ‚Barrierefreiheit‘ bzw. ‚Zugänglichkeit für Alle‘ auch im Sinne der Sustainable Development Goals, SDG, der UN“, erläutert Angelika Plümmer vom Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik der Frankfurt UAS. Sie ist Mitinitiatorin und Koordinatorin der Kooperation mit der KNUST. „Besonders freuen wir uns auch, dass die GIZ die Veröffentlichung ermöglicht hat.«

Leitfaden für Inklusive Gestaltung

»Der nächste Schritt wird die Einrichtung eines interdisziplinären Zentrums für Inklusion sein, in dem Entwicklerinnen und Entwickler, Architektinnen und Architekten sowie andere Beteiligte Informationen über die Umsetzung barrierefreier Systeme erhalten können.«

Im Leitfaden werden grundsätzliche, gesetzliche sowie gestalterische Anforderungen und Lösungsansätze vorgestellt, welche die Barrierefreiheit an den Beruflichen Schulen Ghanas fördern sollen. Dabei liegt ihm eine Bestandsaufnahme exemplarisch ausgewählter beruflicher Schulen aus unterschiedlichen der 16 Landesregionen Ghanas zugrunde. Plümmer und Duah stellten den Leitfaden erstmals auf der 22. Jahreskonferenz der Association of Technical Universities and Polytechnics in Africa (ATUPA) in Simbabwe vor. Der Beitrag wurde als erster konkreter Maßnahmenkatalog gewürdigt. Der Leitfaden für eine inklusive Gestaltung wurde im Dezember 2022 in Kumasi, Ghana, in einer feierlichen Zeremonie mit Vertretern des Architects Registration Council of Ghana, des Ghana Institute of Architects, der GIZ, der Behindertenverbände, der ghanaischen Berufsschulen sowie der an der Kooperation beteiligten Hochschulmitglieder veröffentlicht. Weitere Informationen über das barrierefreie E-Book werden in Kürze zur Verfügung gestellt.

Ausstellungsprogramm 2023

Zusammenarbeit stärkt Gesellschaft vor Ort

Durch die Kooperation zwischen der Frankfurt UAS und KNUST konnten in den vergangenen Jahren zahlreiche Ideen zur Gestaltung mehrerer Orte in Ghana umgesetzt werden. Nach Planung eines barrierefreien Freizeitparks im Projekt »Landscape and Neighborhood Community Revival +« (LaNCoR+) im ghanaischen Appiadu, widmeten sich die Kooperationspartner der beiden Hochschulen bspw. der inklusiven Gestaltung des Parlamentsgebäudes in der Landeshauptstadt Accra im großangelegten Projekt »Parliament without Barriers« (PAMBA). Nach der Bestandsaufnahme vor Ort, einem Sensibilisierungs‐Workshop und einer intensiven Recherche zu den relevanten Themen, erarbeiteten die deutschen und ghanaischen Studierenden der Fachrichtungen Architektur, Informatik sowie Soziale Arbeit und Gesundheit – die an der Frankfurt UAS im interdisziplinären Master-Studiengang Inclusive Design gebündelt werden – exemplarisch die Anforderungsprofile für Menschen mit sensorischen, taktilen, mobilen oder kognitiven Einschränkungen. Auch entwickelten sie ein Zertifizierungssystem, das den Grad an Zugänglichkeit zu öffentlichen Gebäuden und Umgebungen anzeigt.

Die Ergebnisse der studentischen Arbeit, also die Anforderungskataloge und die Lösungsvorschläge, sowie das Zertifizierungssystem wurden am Weltarchitekturtag in Accra der Öffentlichkeit vorgestellt und stießen bei Vertretern von Politik, Verbänden und Mitgliedern der verschiedenen Universitäten auf großes Interesse. Es gab im Anschluss Pressemitteilungen und ein Interview im ghanaischen Fernsehen. „Der Workshop gilt als Kick-off für kulturelle Identifikation, Partizipation und Inklusion sowie barrierefreie Konzepte in Ghana. Zudem wurde in Folge von PAMBA ein neues PhD-Programm mit dem Titel ‚Barrier free Environments‘ eingeführt, das stark mit dem interdisziplinären Master-Studiengang Inclusive Design der Frankfurt UAS kooperiert.

Förderung ermöglicht internationalen Austausch

Insbesondere durch die Unterstützung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), konnte im Zuge der Kooperation zwischen der Frankfurt UAS und der KNUST ein intensiver Austausch mit aktuell elf Master- und PhD-Studierenden der KNUST ermöglicht werden. Sie erhielten die Möglichkeit, für ein Semester an der Frankfurt UAS hauptsächlich im interdisziplinären Master Inclusive Design zu studieren. Lehrende der KNUST bzw. des dort angegliederten Colleges of Art and Built Environment (CABE) und des Colleges of Computer Sciences besuchten die Frankfurt UAS. Umgekehrt besuchten auch Lehrende der Frankfurt UAS die CABE im Zuge von Lehrmobilitäten. Seit 2022 ermöglicht ein neues Förderprogramm des DAAD den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften, den beidseitigen, auch längerfristigen Austausch in Studium, Lehre und Forschung. Damit ist eine umfassendere Zusammenarbeit zwischen den Partnerhochschulen möglich.

Weitere Informationen zum Fachbereich Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik unter www.frankfurt-university.de/fb1.

Mehr zum interdisziplinären Master-Studiengang Inclusive Design unter www.frankfurt-university.de/inclusivedesign.

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