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Atmende Städte: Wie Corona Stadt und Land verändert

Wie Corona Stadt und Land verändert
Atmende Städte

Atmende Städte

Zukunftschancen für Stadt und Land mit und nach Corona. Christa Reicher und Jürgen Tietz benennen in Atmende Städte die wichtigsten architektonischen und städtebaulichen Veränderungen.

In vielen Bereichen des Lebens wirkt die Corona-Pandemie wie ein Brandbeschleuniger. Davon sind auch Architektur und Städtebau betroffen. Der Handel in den Innenstädten ist weggebrochen, die Bedeutung von Büros nimmt ab. Dafür werden mehr Grünflächen für die Erholung benötigt und veränderte Wohnungsgrundrisse, um das Homeoffice aufzunehmen. Christa Reicher und Jürgen Tietz benennen in ihrem Buch Atmende Städte jetzt die wichtigsten architektonischen und städtebaulichen Veränderungen, die mit Corona in Stadt und Land einhergehen. Sie stellen diese in den Kontext des Stadtumbaus durch den Klimawandel, verorten sie historisch und leiten daraus konkrete Strategien und Chancen ab, um den zentralen Herausforderungen der Zukunft für Stadt und Land zu begegnen.

Corona-Pandemie als Extremsituation

Die Erfahrung der Corona-Pandemie als Extremsituation hat unseren Blick auf die Welt nachhaltig verändert, schreiben Christa Reicher und Jürgen Tietz im Vorwort ihres Buches: »Unsere Existenz beruht zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf einer fortschreitenden Globalisierung, auf räumlicher Nähe und Dichte sowie einem intensiven Austausch von Waren und Informationen. So sehr wir uns nach einem Zustand vor der Krise zurücksehnen mögen, so deutlich ahnen wir zugleich, dass diese Tür zugeschlagen ist.«

Der Stillstand, der mit der Corona-Pandemie einherging, habe viele Entwicklungen beschleunigt, von denen einige bereits zuvor angelegt waren. Andere hingegen wären unvorhersehbar gewesen: »Corona, so haben wir gelernt, ist janusköpfig. Es bremste aus und beschleunigte zugleich. Wirtschaftlich, wissenschaftlich, gesellschaftlich und kulturell.« Mehr als zwei Jahre nach Ausbruch der ersten Corona-Welle seien wir immer noch Teil eines großen gesellschaftlichen und räumlichen Experiments. Unser Alltag habe sich seitdem einschneidend verändert: Aus Konferenzen mit lebendigen Diskursen sind digitale Bildschirm-Kacheln geworden, Treffen mit Freunden und Nachbarn sind flüchtigen Begegnungen auf Abstand gewichen und das Reisen ist nahezu zum Erliegen gekommen.

Strategien für eine erfolgreiche Entwicklung unserer Städte 

Jenseits dieser gesellschaftlichen Phänomene gehen Reicher und Tietz in ihrem Buch den Folgen speziell für die Stadtplanung nach und analysieren, welche Konsequenzen diese für die räumliche Organisation unseres Zusammenlebens in Stadt und Land haben – und welche Zukunftsmodelle sich daraus ableiten lassen. Wie verhalten sich beispielsweise die Folgen der Pandemie zu den Herausforderungen, vor denen Stadt und Land angesichts von Klimawandel und Digitalisierung stehen?

Die beiden ergründen, wie Strategien für eine widerstandsfähige, nachhaltige, soziale und wirtschaftlich erfolgreiche Entwicklung unserer Städte und der sie umgebenden Landschaften aussehen könnten. Die Stadtplanung für die atmenden Städte der Zukunft mit und nach der Pandemie müsse überdacht werden, aber differenziert. Das gelte beim Thema Mobilität genauso wie für den Freiraum in den Städten.

Frage der Gestaltbarkeit

»Bevor wir aber die Planung grundsätzlich auf den Kopf stellen, sollten wir uns zunächst einmal ernsthaft mit der Frage beschäftigen, wie wir in Zukunft leben wollen«, warnen Reicher und Tietz. Denn wir hängen ihrer Meinung nach aktuell zu sehr unserer Sehnsucht nach dem Vergangenen nach. Drückt dieser Historismus nicht aus, dass wir die Zukunft nicht mehr für gestaltbar halten? Genau mit der Frage dieser Gestaltbarkeit unserer gebauten Umwelt befassen sich die beiden im Buch. Denn eine Krise wie die COVID19-Pandemie sollte nicht nur als schwierige und zu bewältigende Situation betrachtet werden, sondern auch als Möglichkeitsraum für sinnvolle Veränderungen. Wie diese aussehen? »Vielleicht eine andere Form von ‚Emerging Urbanism‘, ein Städtebau für Menschen, der durch die Pandemie befördert werden kann?« lautet der kleine Denkanstoß von Christa Reicher und Jürgen Tietz.

Christa Reicher hat die Professur für Städtebau und Entwerfen an der RWTH Aachen inne und ist Direktorin des Instituts für Städtebau und Europäische Urbanistik. Jürgen Tietz ist freiberuflicher Publizist zu den Themen Architektur und Denkmalpflege.


Atmende Städte

Christa Reicher | Jürgen Tietz
2022, 85 Seiten, Softcover 24,99 Euro
ISBN 978-3-658-37758-8
Auch als eBook verfügbar bei Springer

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