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Das Gold des Az W. Die Sammlung (Wien)

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Das Gold des Az W. Die Sammlung (Wien)

Das Gold des Az W. Die Sammlung (Wien)
Das Architekturzentrum Wien (Az W) feiert am 28. Juni seinen 20. Geburtstag. Aus diesem Anlass gewährt es erstmals einen umfassenden Einblick in seine bisher weitgehend unbekannte Sammlung. Deren Grundstock bildeten Objekte der 1995 im Deutschen Architekturmuseum gezeigten Ausstellung »Architektur im 20. Jahrhundert: Österreich«, die mittlerweile durch zahlreiche Einzelobjekte und Archivalien, aber auch mehr als 50 Vor- und Nachlässe namhafter Architekten (darunter Wilhelm Holzbauer, Helmut Richter, Heinz Tesar und Ottokar Uhl) erweitert wurde. Schwerpunkt der Sammlung ist die österreichische Architektur nach 1945, doch finden sich in ihr auch ältere Werke und solche ohne Österreich-Bezug.
Allzu dicht gedrängt, in einer Art »Petersburger Hängung« (s. Abb.; Ausstellungslayout BWM Architekten und Partner), präsentiert das Az W bis zum 22. Juli in seinem mit goldfarbenem Lametta geschmückten Wechselausstellungsraum im Wiener MuseumsQuartier rund 400 Skizzen, Zeichnungen, Modelle, Fotos und Skizzenbücher, aber auch originale Bauteile und Möbel. Die Fülle des dargebotenen Materials entspricht übrigens weniger als einem Prozent des Bestands. Dennoch: Weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen, dafür fehlen elementare Informationen (nur projektiert oder auch realisiert – erhalten, umgebaut oder gar abgerissen?). Das Az W lässt außerdem hinter die Kulissen seiner Archivtätigkeit an drei verschiedenen Orten blicken, die zunehmend durch das technisch-konservatorische Problem der Sicherung und Sichtbarmachung von Architekturdarstellungen, die mittels (schnell veralteten Versionen von) CAD und Animationssoftware erzeugt wurden, beeinträchtigt wird.
»Das Gold des Az W« der Kuratorinnen Sonja Pisarik, Monika Platzer, Katrin Stringl und Ute Waditschatka versammelt auch Dokumente von bereits hinlänglich bekannten Bauten, etwa ein Originalmodell von Karl Ehns Karl-Marx-Hof in Wien (1926-30). Vor allem aber bietet die Ausstellung zahlreiche Gelegenheiten, bislang allenfalls Eingeweihten vertraute Bauwerke und Projekte kennenzulernen. Z. B. Hans Steineders Projekt eines Astronomischen Museums mit Sternwarte (1923-26), das mit einer beeindruckenden Kohlezeichnung präsentiert wird, aber auch viele Beispiele aus den – auch in Österreich immer noch unterbewerteten – 1960er und 1970er Jahren. Walter Pichlers poetische Farbzeichnung vom »Haus neben der Schmiede« in Deutschnofen/Südtirol (1995-2002) erweckt den Anschein, dass auch im CAD-Zeitalter Handzeichnungen durchaus noch zum Handwerkszeug des Architekten gehören. Dass computeranimierte Visualisierungen individuellen, »händischen« Darstellungen aber längst den Rang abgelaufen haben, dafür liefert die Ausstellung zahlreiche Belege. Ebenso für rein dokumentarische und auch für künstlerisch ambitionierte Architekturfotografien, etwa Margherita Spiluttinis farbig-mystische Ansicht des Pfarrzentrums in Podersdorf/Burgenland von lichtblau.wagner (1998-2002).
Architekturinteressierte hatten bereits vor Beginn der Ausstellung Gelegenheit, ihren Sammlungsfavoriten zu benennen. Als Sieger ging das Arbeitsarchiv von Friedrich Achleitner ins Ziel, das wohl bedeutendste Archiv österreichischer Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts, das kontinuierlich erweitert wird. Wer nach der Inspizierung des »Goldschatzes« noch nicht genug hat, dem bietet sich übrigens noch ein Besuch der Dauerausstellung »a_schau« an, die einen Überblick über die österreichische Architektur seit Beginn des 20. Jahrhunderts gibt. Außerdem hat das Az W ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Touren zusammengestellt.
~Oliver G. Hamm
Bis 22. Juli. Das Gold des Az W. Die Sammlung, Architekturzentrum Wien – Alte Halle, Museumsplatz 1, A-1070 Wien, Mo-So 10-19 Uhr, www.azw.at/gold
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