Allgemein
tripolis neues regierungsviertel
»New Libya« heißt das Zauberwort der Stunde für ein dem Weltmarkt geöffnetes, ökonomisch regierungsunabhängiges Libyen. Eine entsprechende Studie legte der Harvard-Ökonom Michael Porter 2005 Gaddafi vor, der das Land seit der Revolution 1969 fest im Griff hat. Als Zeichen für die Veränderungen soll nun ein neues Regierungsviertel in der Peripherie von Tripolis entstehen. Beim ersten internationalen Wettbewerb Libyens traten auch Léon Wohlhage Wernik, Berlin, an und überzeugten die Jury – Peter Zlonicky, Craig Dykers, Guido Hager, Matthias Sauerbruch, Rodolfo Machado und Bruno Sauer – gegen die Konkurrenz, Zaha Hadid, Ateliers Lion, gmp und Kisho Kurokawa.
Wesentliche Merkmale der Bauten sind Transparenz unter Anpassung an lokal bewährte Bauweisen sowie eine große »Energy Farm«, die Unabhängigkeit von den örtlichen Ver- und Entsorgern verspricht und auch umliegende Stadtteile einbeziehen kann. Die Bebauung des Geländes zeichnet sich durch Kompaktheit aus. Entlang eines rechteckigen Parks reihen sich die Kuben der Ministerien, nach innen geöffnet und nach Süden mit Lamellen geschlossen. An den Schmalseiten stehen im Süden ein »Congress Palace« für 1500 Personen und im Norden eine Moschee. Ein VIP-Hotel und der Amtssitz des Regierungschefs liegen direkt am Kongress. Bemerkenswert ist das Fehlen eines separaten Baus für Gaddafi. Die Zufahrten zu zwei Ringstraßen und unterirdischen Parkdecks werden kontrolliert. ~red
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