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Leserbrief zu Kommentar db 4/07

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Leserbrief zu Kommentar db 4/07

~Hellmut Franz

Bei Nikolaus Bernau haben alle Angst. Die Initiative vor Stahl, Glas und Beton, die Museen und Architekten vor der Öffentlichkeit. Er redet sehr belesen über die Vergangenheit der Museumsinsel, verfehlt aber das Thema total.
Er steht in der Phalanx der Architekturkritiker von Falk Jaeger, Dieter Bartetzko bis Heinrich Wefing grundsätzlich auf Seiten der modernen, zeitgenössischen Architektur. Über die wahren Gründe der zunehmenden Ablehnung diser Architektur durch ein angagiertes Bürgertum verlieren diese Meinungsführer kein Wort. Entweder können sie nicht unbefangen sehen und schauen oder sie wollen nicht.
Wenn ich heute als Architekt durch Berlin gehe, sehe ich überwiegend »Brüche« im Straßenbild: hässliche Neubauten im wohlgefügten historischen Stadtbild. Jeder Altbau wirkt deshalb als ästhetischer Hingucker. Diese Gebäude sind einfach schön. Aber warum?
Und genau diese Antwort wird von den Kritikern gescheut. Es ist der alte Dreiklang aus »firmitas, utilitas und venustas«, den die belesenen Herren seit der »Charta von Athen« nicht mehr buchstabieren. Von Schönheit ist heute keine Rede mehr. Das Credo lautet immer noch: »form follows function«, von lehrenden Professoren und eingesetzten Wettbewerb-Jurys laufend praktiziert. Deshalb auch die angstfreie Aussage von Nikolaus Bernau, dass »bei einem Wettbewerb für den Eingangsbau sicherlich kein historisierendes Konzept den Zuschlag erhielte«.
Die bisherigen Pläne Chipperfields sind auf einmal nur Skizzen, noch zu verbessernde. Dazu beitragen könnte ganz einfach der zeitlose Kanon für Gebäude: Die Harmonie der Proportionen durch eine Fassadengliederung mit Sockel, Mittel-Teil und Dachabschluss, Reihungen und stehende Fenster, gebaut aus regionalen Materialien mit liebevollen Details.
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