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Bikini freigelegt

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Bikini freigelegt

~Wilhelm Klauser

Über Jahrzehnte hinweg gab es keine großen Interventionen in der City von Westberlin, nun aber verändert sich der Standort Zoo massiv. Nachdem die Hülle von Mäcklers Waldorf-Astoria-Turm, auch »Zoofenster« genannt, fertiggestellt ist (s. db 1/12, S. 10), kann auf dem benachbarten Grundstück bald das »Neue Schimmelpfeng Haus« entstehen. Eine Umgestaltung des Bahnhofs steht an – wenn es die DB denn will –, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Vorplatz umgerüstet wird. Nun meldet auch der Eigentümer des Bikinihauses gegenüber die Vollendung einer wichtigen Etappe. Unter dem Projektnamen »Bikini Berlin« sollen 50 000 m² Nutzfläche und ein Nutzungskonzept zwischen Lifestyle und Nachhaltigkeit, Design und Technik entstehen: Handel, Gastronomie, »Serviced Apartments« und ein Kino. Der Entwurf des belgischen Architekturbüros SAQ verspricht einiges. Die ursprüngliche Qualität des ungefähr 380 m langen Ensembles »Zoobogen« – 1957 von den Architekten Paul Schwebes und Hans Schoszberger fertiggestellt und längst unter Denkmalsschutz gestellt – soll wieder sichtbar werden. Das Hutmacher-Haus/DOB-Hochhaus vor dem Bahnhof Zoo gehört dazu, das jedem Berlinale-Gänger vertraute Premierenkino Zoo Palast und das Bikinihaus. Durch die eben abgeschlossenen Entkernungsarbeiten ist die Offenheit wieder zu spüren, die hier vor bald 60 Jahren gedacht war. Der Tiergarten ist wieder sichtbar!
Die vier Gebäudesolitäre werden durch eine Basis verbunden, die sich wie ein »Schal« zwischen die Gebäude legt. So wird der Breitscheidplatz an den Tiergarten gekoppelt, ein Bezug, der durch die Umbauten von 1977-78 verloren ging: Kolonnaden wurden damals zugebaut, und das offene Geschoss über den Läden, das dem Bau seinen Namen gegeben hatte, wurde geschlossen: Ein Ober- und ein Unterteil hatte das Bikinihaus nämlich gehabt. Der »Sexappeal« ging verloren und ein lang gestreckter Komplex verdeckte fortan die Zooanlagen. Eine der ehemals spannendsten urbanen Situationen, das Nebeneinander von Großstadt und zusammenhängender Grünfläche, war nur noch banal. Jetzt wird, durch eine großzügige Treppenanlage zwischen dem Kino und dem Bikinihaus, eine riesige Terrasse zum Park hin geöffnet: das Dach des »Schals«. Neben der visuellen Anbindung der Stadt an den Tiergarten entsteht damit ein neues Verkaufsgeschoss. Das Handelskonzept sieht einen »urbanen Marktplatz vor«, der sowohl etablierten Premiummarken als auch jungen Labels Raum für innovative Shops bietet. Bikini Berlin: Oase und Destination. Mit dem ersten Mieter, einem Hotel mit ungewöhnlichem Einrichtungskonzept, scheint der erste Schritt in diese Richtung getan.
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