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Alles Gute, Wolfgang Pehnt!

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Alles Gute, Wolfgang Pehnt!

~Falk Jaeger

Wir haben alle von ihm gelernt. Jene, die er 1957-63 als Lektor beim Hatje Verlag betreute, und jene, mit denen er 1963-95 als Redakteur und Abteilungsleiter Kunst und Literatur beim Deutschlandfunk zusammenarbeitete. Und als der Pensionär noch lange nicht daran dachte, sich zurückzuziehen, hatten die Studenten der Ruhr-Universität Bochum, wo er bis 2009 als Honorarprofessor lehrte, das Glück, seine Auffassung von Baugeschichte erleben zu dürfen. Nicht zu vergessen seine Leser in den Fachzeitschriften und großen Zeitungen sowie die Zuhörer bei seinen zahlreichen Vorträgen, die jede Veranstaltung adeln. Und wir Kollegen, die wir sein kanonisches Urteil und seine Sicht der Dinge verfolgen.
Wolfgang Pehnt, am 3. September 1931 in Kassel geboren, studierte in Marburg, München und Frankfurt a. M. Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und widmete sich früh der Architektur. Auf den Spezialgebieten, denen er sich intensiv widmet, wird ihm längst die Interpretationshoheit zugesprochen: der Expressionismus in der Baukultur natürlich, den er fast im Alleingang zum Gegenpol des Rationalismus aufbaute, oder die Architektur der Bundesrepublik, die er gänzlich miterlebt hat und zu schildern und einzuordnen weiß wie kein Zweiter. Und er publizierte Bücher und kuratierte Ausstellungen über Rudolf Schwarz, Gottfried Böhm und weitere Baukünstler.
Mit feinem Spott hat er die Postmoderne begleitet und ist ihr nicht verfallen. Die Rekonstruktionswelle veranlasst ihn nach wie vor zu den entlarvendsten Analysen und kulturkritischen Einlassungen. Seine Kritik erfolgt nie mit Schaum vor dem Mund, sondern in literarisch untadeliger Form, mit umfassendem Wissenshintergrund.
Das Gespür für die treffendsten Bilder zeichnet ihn aus – vom »härenen Büßergewand der Minimalisten« spricht er zum Beispiel –, das Gespür für Bücher, die aktuell und es wert sind, einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt zu werden, und das Gespür für Themen, die in der Luft liegen und der Kommentierung bedürfen, in Vorträgen, längeren Presseartikeln oder Essays. Eine Sammlung dieser Essays aus den vergangenen zwei Jahrzehnten hat der Hatje Cantz Verlag als Buch herausgebracht. Das Deutsche Architekturmuseum richtet ihm zum 80. Geburtstag eine Ausstellung aus. »Die Regel und die Ausnahme« ist beider Titel und verweist auf die Regeln des Bauens, mit denen sich Pehnt schon immer auseinandergesetzt hat, auf die er dringt, die er aber auch immer hinterfragt. Wir gratulieren Wolfgang Pehnt zum 80. Geburtstag und wünschen uns, dass er weiterhin seine Sicht der Dinge kundtut.
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