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Mehrzwecksaal als Freilichtbühne

Schulhaus für Kunst und Musik – Hersteller-Fachbeitrag von Solarlux
Mehrzwecksaal als Freilichtbühne

Im Rahmen eines Wettbewerbs mit dem Ziel, drei Schulen zu einem Campus zu verbinden, entstand ein neues Schulhaus für Kunst und Musik in Lörrach. Die zwei verschiedenen Bereiche verbindet ein Mehrzwecksaal, der durch große Helligkeit geprägt ist und dessen Verglasungselemente sich komplett öffnen lassen, sodass man sich ein bisschen wie auf einer Freilichtbühne fühlt.

Die städtebauliche Neuordnung der drei Schulareale im Lörracher Süden – das Hans-Thoma-Gymnasium, das Hebelgymnasium und die Theodor-Heuss-Realschule – sollte ein homogenes und zusammenhängendes Ensemble mit durchgängiger Gestaltung ergeben, den »Campus Rosenfels«. Neben der Verbesserung der Wegbeziehungen, des Umbaus der erschließenden Baumgartnerstraße zur Campusachse und der Neuordnung der Übergangszone zum Rosenfelspark wurde direkt am Park ein gemeinsames Schulhaus als Neubau geplant: ein Gebäude für den Musik- und Kunstunterricht mit einem Mehrzwecksaal als zentralem Veranstaltungsort. Mit der Planung wurde das Büro AV1 Architekten aus Kaiserslautern beauftragt, die als Preisträger aus dem Wettbewerb hervorgegangen waren.

Je Funktion ein Volumen
Der Neubau ist aus mehreren Volumen mit gezielt gesetzten, großzügigen Fassadenöffnungen komponiert und hat eine starke visuelle Präsenz in Richtung Stadt. Die dreiteilig gegliederte Bauform steht im Dialog mit dem städtebaulichen Umfeld, indem sie zum einen die Volumen der umgebenden Schulbauten und zum anderen die der kleinteiligen Wohnbebauung aufnimmt. Die klare funktionale Gliederung verleiht dem Schulhaus seine prägnante Gestalt. Der Grundriss ist horizontal organisiert, sodass jede Funktion ihren in sich abgeschlossenen Gebäudeabschnitt erhält. Der niedrigere Musikbereich, als Klangkörper im Haus definiert, erzeugt für das Musizieren die gewünschte Abgeschlossenheit. Auf der gegenüberliegenden Seite vermittelt der Kunstbereich mit viel natürlichem Licht Offenheit als Atelier. Der zweigeschossige Mehrzwecksaal im EG dient als neutraler Filter zwischen den Funktionsbereichen. Das OG des Mehrzwecksaals ist als eine Art Brücke mit Verbindungsflur und Lehrerstützpunkt ausgebildet. Die Dachterrasse kann bei schönem Wetter auch für den Unterricht im Freien genutzt werden.
Spiel mit Öffnungen
Das Gebäude wird insbesondere durch die großformatigen Fassadenöffnungen geprägt. Der Mehrzwecksaal als gemeinsamer Veranstaltungsort der drei Schulen kann flexibel genutzt und zum Hof nach Süden hin komplett geöffnet werden. Der Innenbereich erweitert sich so in den Hof und sogar zum angrenzenden Rosenfelspark. Um den speziellen Anforderungen an Transparenz und Energieeffizienz der Glasfront, die sich über fast die gesamte Breite des Verbindungsbaus erstreckt, zu genügen, setzten die Architekten die Glas-Faltwände SL 82 von Solarlux ein, die eine variable Öffnung der Fassade über fast 16 m ohne Stützen ermöglichen. Die Architekten legten großen Wert auf mehrere Öffnungsvarianten, daher können die Fensterflügel in Einzelanlagen aufgeteilt werden. 20 Flügel von ca. 0,77 x 3,0 m Größe verteilen sich auf fünf Anlagen mit je vier Flügeln. Die mittleren drei Anlagen können sowohl nach rechts als auch nach links geschoben werden; die Flügelpaketsicherung wird durch oben anhängende Laufwagen gewährleistet. Acht Flügelpaare sind an jeder Stelle unabhängig voneinander zu öffnen und können auf Wunsch ähnlich wie vertikale Lamellen aufgestellt werden.
Filigran und robust
Mit einer Bautiefe von 80 mm und den filigranen Profileinfassungen der Scheibenkanten ist die Glas-Faltwand SL 82 auch im geschlossenen Zustand als Raumgrenze kaum wahrnehmbar; die Freiraumcharakteristik bleibt bei einem Flügelstoß von nur 104 mm erhalten. Die Verglasung zeichnet sich durch eine flächenbündige Ganzglasoptik an der Außenseite aus, die mit profilüberdeckendem Stufenglas erreicht wird – auch das war wichtig für die Architekten. Die stabilen Hohlkammerprofile aus Aluminium erzielen in Kombination mit der Verglasung einen zeitgemäß hohen Wärmeschutz von Uw = 1,2 W/m²K.
Für die Faltwand als raumhohe Verglasung im öffentlich genutzten Raum ist die Verwendung von Sicherheitsglas vorgeschrieben. Die Verglasung besteht nicht nur außen-, sondern auch innenseitig aus 6 mm dickem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG), da auch von innen mit größeren Anpralllasten gerechnet werden muss.
Das System ist so konstruiert, dass Höhentoleranzen und Ausdehnungen trotz großer Elementbreite aufgenommen werden können, ohne Dichtigkeits- und Funktionsstörungen hervorzurufen. Einen besonders effektiven Schutz gegen Wind und Regen bieten Dichtungen, die in drei Ebenen innerhalb der Profile verlaufen. Die Ver- und Entriegelung der Flügel von innen erfolgt durch die 180 °-Drehung von Edelstahl-Flachgriffen. Die Elemente der Glaswand falten nach innen, ein Sicht- und Blendschutz ist in der innenseitigen Verkleidung bündig untergebracht.
Je nach Nutzung gleiten die Elemente dank der Edelstahl-Laufwagen in den Führungsschienen leicht zur Seite. Sie können mit wenigen Handgriffen in jeder Breite geöffnet oder geschlossen werden. Die Schienen der Laufwagen wurden hier in den Boden integriert, sodass Innen- und Außenraum bei geöffneten Elementen eine Einheit bilden.
Vielfältige Nutzungen
Mit den neu geschaffenen Unterrichtsräumen wurde ein anregender, kommunikativer Lernraum geschaffen. Schüler und Lehrer nutzen den Neubau und den Mehrzwecksaal mit angegliedertem Hof als Treffpunkt und Erlebnisraum. Das neue Schulhaus mit seiner Ästhetik und Nutzungsvielfalt erhielt im »best architects 14 Award« eine Auszeichnung in der Kategorie Öffentliche Bauten. •
~Johanna Schmidt-Thomsen
  • Die Autorin studierte Architektur und ist in einem Berliner Architekturbüro u. a. in der Fassadenplanung tätig. Neben dem Beruf schreibt sie als freie Autorin über Architektur und Fassaden.
  • SOLARLUX Aluminium Systeme www.solarlux.de
Standort: Baumgartnerstraße 28, 79540 Lörrach Bauherr: Stadt Lörrach Architekten: AV1 Architekten, Kaiserslautern/Berlin Fertigstellung: Dezember 2012 BGF: 2 500 m² BRI: 9 600 m³
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