Wärme- oder Denkmalschutz? Durch den Einbau von besonders schlankem und leichtem Isolierglas anstelle der früheren Einfachverglasung lassen sich Wärmeverluste im Winter drosseln und dennoch die alten Fensterrahmen weiterverwenden.
Schröer Sell Architekten haben in Basel ein Stadthaus aus dem Jahr 1897 grundsaniert. Schon den ursprünglichen Bauherren war bei den Fenstern die winterliche Behaglichkeit wichtig: Bei den Wohnräumen gab es vor dem inneren Permanentfenster in der äußeren Fassadenebene zusätzlich ein herausnehmbares Vorfenster, sodass energetisch in etwa der Effekt eines Kastenfensters entstand.
Gemeinsam mit der Holzmanufaktur Rottweil, die die Restaurierung der Fenster übernahm, entwickelten die Architekten nun eine Lösung, die den ursprünglichen Gebäudeanblick mit seinem gezogenen Glas auf der Außenseite bewahrte. »Wir haben die Rahmen der äußeren herausnehmbaren Vorfenster aufgearbeitet und mit den originalen Scheiben wieder verglast«, beschreibt der Projektleiter der Holzmanufaktur, Dirk Obser, die Vorgehensweise. »Außen ist also wieder das historische Glas mit allen seinen leichten Schlieren und Wellenbildungen zu sehen.«
Auch die Rahmen der inneren Flügel konnten aufgearbeitet und weiterverwendet werden. Sie waren ursprünglich für eine einfache Scheibe hergestellt worden, sollten jetzt jedoch im Sinne der Energieeffizienz ein modernes Isolierglas erhalten. Um trotzdem die optische Anmutung und die Proportionen zu wahren, kam das besonders schlanke CLIMAPLUS ECLAZ LIGHT von Saint-Gobain Glass zum Einsatz. Das Zweifach-Isolierglas mit dem Aufbau 3-10-3 ist nur 16 mm dick, zugleich bietet es eine zeitgemäße Energieeffizienz und trägt zur CO2-Einsparung bei. Mit bis zu 83 % Lichtdurchlässigkeit ermöglicht es, auch in historischen Gebäuden mit vergleichsweise kleinen Fenstern eine helle Wohnatmosphäre zu schaffen. Der äußerst niedrige Eisenoxidgehalt vermeidet zudem den sonst oft glastypischen Grünstich.
Zur Energieeffizienz des schlanken Isolierglasaufbaus trägt auch der Glasrandverbund aus SWISSPACER-Abstandshaltern bei. Die Temperaturen am Glasrand bleiben hoch, die Gefahr von Tauwasserbildung und Schimmelbefall wird vermieden. ~cs