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öffentliches Vorbild

Landesanstalt für Bienenkunde unter bienenfreundlicher Dachbegrünung
öffentliches Vorbild

Natürlich hat die neue Landesanstalt für Bienenkunde in Stuttgart ein umweltfreundliches Gründach; extensiv mit bienenfreundlichen Saaten und einer lockeren Biotopgestaltung, eignet es sich für Insekten und Klima.

~Karen Buschauer,
Produktmanagerin Grün-
dach bei der Paul Bauder
GmbH & Co. KG

Aufbauend auf der Bienenzuchtabteilung am Zoologischen Institut, wurde 1963 die Landesanstalt für Bienenkunde als Bindeglied zwischen angewandter Bienenforschung und imkerlicher Praxis an der Stuttgarter Universität Hohenheim gegründet. Aufgrund der länderübergreifenden Probleme in der Bienenhaltung ist sie Teil in- und ausländischer Kooperationen. Für ihren wichtigen Beitrag zum Schutz der Honigbiene stehen ihr gut ausgestattete Honig- und Analyselabore sowie eine Versuchsbienenhaltung mit ca. 300 Bienenvölkern zur Verfügung.

Vorbild nachhaltiger öffentlicher Bau

Mit dem Neubau im Auftrag des Universitätsbauamts Stuttgart und Hohenheim entstand ein naturnahes und ganz auf die Biene ausgerichtetes Gebäude mit Holzkonstruktion, Holzfassade und Dachbegrünung. Auf 1 100 m2 befinden sich Labore, Seminarräume sowie ein Werkstattbereich mit Schreinerei und eine Imkerei mit Wachs- und Schleuderraum.

Das Gebäude ist für die BNB-Zertifizierung (Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude des Bundesbauministeriums) vorgesehen. Deshalb wählten die beauftragten Planer von Lanz Schwager Architekten BDA Material und Konstruktion im Sinne von Nachhaltigkeit und Naturschutz. Der Dachaufbau wurde in allen Komponenten gemäß GISCODE (Gefahrstoff-Informations-System-Code) auf seine Umweltverträglichkeit geprüft.

»Die Wahl fiel aufgrund von Material und Sicherheit sofort auf Bauder Dachsysteme«, so Christian Frieß, Bauingenieur bei FRITZtechnologie H. Fritz GmbH in Murr und Bauleiter des Vorhabens. »Auch unsere Dachdeckerei arbeitet seit vielen Jahren sehr gern und viel mit Bauder. Eine hochwertige Abdichtung ist immer eine nachhaltige Entscheidung, denn was lange hält, muss nicht entsorgt und neu produziert werden. Unter einer Dachbegrünung ist die sichere Abdichtung jedoch eine zwingende Notwendigkeit.«

Die Landesanstalt erhielt auf den 950 m2 großen Dachflächen einen Flachdachaufbau mit »BauderTHERM DS1 DUO«, d. h. mit einer Elastomerbitumenbahn als Dampfsperre und Trennlage auf Holz, einer hocheffizienten Grund- und Gefälledämmung mit »BauderPIR«-Wärmedämmelementen, der ersten Abdichtungslage »BauderTHERM UL 50« und der durchwurzelungsfesten Abdichtungsoberlage »BauderPLANT E«.

Die mehrschichtige Dachbegrünung besteht aus Schutzschicht, dem Drain- und Speicherelement »DSE 40«, Filtervlies, der Vegetationstragschicht für Extensivbegrünungen sowie speziell bienen- und insektenfreundlichen Saaten.

Bestes Material für einfache Verarbeitung

Umweltbewusstsein war ein wichtiges Kriterium für die Auswahl aller Dachkomponenten. Polyurethan-Hartschaum besitzt mit der Wärmeleitstufe 023 bei geringsten Materialdicken die höchste Dämmleistung und ist daher für die hohen Anforderungen an Energieeinsparung bestens geeignet. Die leichten Elemente entlasten Statik und Verarbeiter.

Die Landesanstalt für Bienenkunde erhielt auf der Dampfsperre eine wirkungsvolle 120 mm dicke Wärmedämmung aus »BauderPIR FA TE«. Die Mitarbeiter der FRITZtechnologie aktivierten die Thermstreifen auf der Oberseite der Dampfsperre. In diese wurde der Dämmstoff direkt eingelegt. Auf dieser Grunddämmung verlegten die Handwerker im nächsten Schritt »BauderPIR T«-Gefälledämmplatten und bildeten damit ein zweiprozentiges Gefälle für eine sichere Wasserabführung exakt nach Bauder-Plan aus. Um die Lagestabilität zu sichern, verklebten sie die Wärmedämmelemente streifenweise mit Heißbitumen auf den Elementen der Grunddämmung.

Nach dem rückstandsfreien Abflämmen der unterseitigen Thermstreifen verschweißten die Dachdecker die erste Abdichtungslage auf den Wärmedämmelementen. Die Thermstreifen der BauderTHERM UL 50 lassen sich schnell aktivieren. Am Glanz erkennt man die Verklebung der Bahn auf der Wärmedämmung. Eine mögliche Blasenbildung wird durch die bestreuten Zonen zwischen den Thermstreifen vermieden. Um den Flachdachaufbau unter der Begrünung sicher abzuschließen, wurde auf der ersten Abdichtungslage eine widerstandsfähige Elastomerbitumenschweißbahn mit integriertem Durchwurzelungsschutz nach FLL-Richtlinien aufgeschweißt. »Mit ihrer hochwertigen Trägereinlage und Bitumenrezeptur liegen die technischen Werte der BauderPLANT E weit über den DIN-Anforderungen«, so Bauleiter Frieß.

Das Shed für das Oberlicht war eine Besonderheit auf der sonst schlichten Fläche. Der Dachausstieg in der Schräge des Aufbaus wurde ebenso wie die Rohrdurchdringungen mit dem lösungsmittelfreien Flüssigkunststoff »BauderLIQUITEC« abgedichtet.

ein Stück Natur auf bebauter Fläche

Die bunt blühenden Flächen pflegearmer Extensivbegrünungen bieten viele ökologische und ökonomische Vorteile: Sie gleichen Flächenversiegelungen aus und bieten Pflanzen und Tieren Ersatzlebensräume. Sie schützen das Gebäudeinnere vor Lärm und Kälte, heizen sich selbst bei extremen Temperaturen kaum auf und verbessern damit nachhaltig das Mikroklima. Feinstaub wird gebunden. Bei Starkregen saugen sich die Vegetationssubstrate wie ein Schwamm voll und entlasten die Kanalisation. Das zurückgehaltene Wasser kann langsam verdunsten und kehrt so in den Wasserkreislauf zurück. Ganz nebenbei lassen sich damit Abwassergebühren sparen. Und nicht zuletzt wird die Lebensdauer der Abdichtung erhöht, weil sie vor extremen Witterungs- und schädlichen Umwelteinflüssen geschützt wird.

Mehrschichtiger Gründachaufbau für Bienenfreude

Gemeinsam mit Bauherr und Planer entwickelte die Unterensinger Gründach Technik (GDT) die gewünschte Gestaltung auf der Fläche. Eine lockere Schüttung unterschiedlicher Höhen mit einem Bewuchs aus Sedum und Kräutern soll Bienen und Insekten zusätzlichen Lebensraum bieten. Ein mehrschichtiger Aufbau bietet dafür die entsprechenden Voraussetzungen. Auf der wurzelfesten Abdichtung begannen die Begrüner mit einem lose verlegten 300-
g-Schutzvlies gegen mechanische Beschädigung der Dachhaut. Darauf verlegten sie die Wasserspeicher-Dränschicht. Mit 40 mm Elementhöhe hat das Bauder Drän- und Speicherelement »DSE 40« ein Wasserspeichervermögen von
13,5 l/m2, um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen und unterseitig genügend dränagewirksamen Hohlraum, um Überschusswasser sicher abzuleiten. Das darauf verlegte Filtervlies verhindert das Einschlämmen von Feinteilen aus der Vegetationsschicht in die Dränschicht und sichert damit deren dauerhafte Funktion. Jetzt konnte die Vegetationstragschicht »Bauder Pflanzerde Extensiv«, ein mineralisches Schüttstoffgemisch mit geringen Anteilen an organischer Substanz gemäß FLL-Anforderung, aufgebracht werden. Das GDT-Team brachte die Pflanzerde in wellig lockerer Form unterschiedlicher Profilierung auf, von minimum 5 bis 6 cm für Sedum bis zu 12 bis 15 cm für Kräutermischungen. Bauder testet hier eine spezielle Zusammenstellung der insektenfreundlichen Samenmischung und nutzt dieses Dach für die Produktentwicklung.

Aufgrund des Unterdrucksystems zur Entwässerung bedurfte es keiner Kehle. Kiesstreifen folgen dem lockeren Rhythmus der Begrünung. Nur die Randbereiche mit den Außenecken wurden gerade gestaltet. »Alles klappte hervorragend. Jetzt hoffen wir, dass nach einem Jahr alles grünt und blüht und die Bienen auf dem Dach zufrieden summen«, so der Projektleiter.

Auf dem Dach der Landesanstalt für Bienenkunde hat das Gründach eine besondere Vorbildfunktion. Es zeigt, dass jeder Bauherr bereits mit einer pflegearmen Extensivbegrünung mehr Natur, Pflanzenvielfalt und neuen Lebensraum für Bienen und andere Lebewesen schaffen kann.

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