Standort: Hauptbahnhof Darmstadt, Bahnhofsumfeld Architekten: netzwerkarchitekten, Darmstadt Fertigstellung: November 2005
Nach Restaurierung und Erweiterung des 1912 von Friedrich Pützer erbauten Hauptbahnhofs sind nun Jahre später auch die Veränderungen im Umfeld spürbar. Dort, wo vor einigen Monaten noch ein Chaos an Verkehr, Baustellen und irrenden Reisenden herrschte, dominiert jetzt das ordnende Ensemble aus Wartehallen und einem Info-Pavillon – der Mobilitätszentrale.
Den neun skulpturalen Wartehäuschen liegt ein modulares System zu Grunde, aus dem L-, T- und Z-Formen abgeleitet wurden. Stahlrahmen bilden das Tragwerk, Fahrkartenautomaten und Hinweistafeln sind in die Konstruktion integriert. Die weithin sichtbaren Grafikelemente sowie die kraftvolle Präsenz der Körper erlauben ein hohes Maß an Orientierung in der heterogenen Umgebung. Die mit farbigen Folien hinterlegten Glashüllen erzeugen je nach Witterung unterschiedlichste Stimmungen. Bei Dunkelheit werden die von innen angestrahlten Objekte zu Leuchtkörpern, die das Bahnhofsumfeld in eine Lichtlandschaft verwandeln. Es entsteht ein lebendiges Wechselspiel zwischen den historischen Gebäuden und den Geometrien in Gelb, Grün und Blau. Wenn auch rigide und voluminös, wenn auch unter Darmstädter Bürgern kontrovers diskutiert – diese Skulpturen zeugen von mutiger Klarheit und verleihen dem Ort als Entree zur Wissenschaftsstadt Darmstadt eine ganz eigene Identität. Brita Köhler
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