1 Monat GRATIS testen, danach für nur 6,90€/Monat!
Startseite » db-Archiv »

Was verstehen Sie unter nachhaltigem Bauen?

Nachgefragt:
Was verstehen Sie unter nachhaltigem Bauen?

»Nachhaltiges Bauen beginnt mit Raumordnung, Regional- und Stadtplanung. Nur wer am richtigen Ort und mit der passenden Dichte siedelt, kann ressourceneffizient wohnen, arbeiten und sich fortbewegen. Die größte Herausforderung für das nachhaltige Bauen liegt in den riesigen, unsanierten Wohnungsbeständen und nicht im Neubau.«

Albert Speer, AS&P – Albert Speer & Partner, Frankfurt a.M.
»Ein Gebäude ist nachhaltig gebaut, wenn es fehlerhaftes Nutzerverhalten gut tolerieren kann.«
Alexander Maier, Maier Hess Architekten, Zürich (s. Mehrfamilienhaus in Zürich, S. 42)
»Nachhaltiges Bauen stellt sich der Komplexität der vielfältigen Ansprüche an gute Architektur. Im Team löst es scheinbare Widersprüche auf, erfüllt naturbezogene und wirtschaftliche, soziale und funktionale, technische und kulturelle Kriterien gleichermaßen, ist neuartig und dennoch dauerhaft schön.«
Manfred Hegger, HHS PLANER + ARCHITEKTEN, Kassel (s. Ökosiedlung in Kassel, S. 48)
»Architektur muss für viele Jahrzehnte Bestand haben – und zwar in sozialer, ökonomischer, ökologischer, technischer und ästhetischer Hinsicht. Nachhaltiges Bauen bedeutet, dass bereits beim Entwurf der gesamte Lebenszyklus bedacht wird: Tragen, Trennen und Installieren sollen unabhängig voneinander funktionieren.«
Bob Gysin, Bob Gysin + Partner BGP Architekten, Zürich
»Bauen mit Hausverstand, rural gesprochen. Eine Mischung aus Pragmatismus, Programmatik und kultureller Reflektion. Das Streben nach einer verantwortungsbewussten Weiterentwicklung genügt meist. Nachhaltigkeit hat eine zeitliche Dimension, jede Epoche ihre bewusst/unbewusste Ausprägung, ethisches Denken war und bleibt eine Konstante.«
Walter Angonese, Walter Angonese Architekt, Kaltern
»(Die Definition,) ›Nachhaltiges Wirtschaften kann dauerhaft fortgesetzt werden, ohne dass Nachteile für Mitwelt, Umwelt und Nachwelt entstehen‹, ist eine Fassung des kategorischen Imperatives, in der Zukunftsfähigkeit betont wird. Nachhaltiges Bauen ist heute möglich, aber v. a. wegen des noch hohen Energiebedarfs (wird es) nicht umgesetzt.«
Wolfgang Feist, Bauphysik Universität Innsbruck und Passivhaus Institut, Darmstadt
»Ständiges Hinterfragen von Notwendigkeit und Angemessenheit der Aufgabe und der eingesetzten Konstruktion, Technik und Materialien im Hinblick auf eine möglichst langfristige Nutzbarkeit. Regionale Wertschöpfung generiert persönlichen Bezug und Identifizierung mit dem Objekt und sorgt für maximale Akzeptanz.«
Andreas Cukrowicz, Cukrowicz Nachbaur Architekten, Bregenz (s. Gemeindezentrum in St. Gerold, S. 24)
»I prefer to refer to ›Attainability‹; a combination of affordability and sustainability. This means that a variety of factors have to be integrated into design and that everything has to actually be possible – or attainable – practically, conceptually and financially. For me this means employing an inclusive approach, rather than simply adding on high tech solutions, such as green roofs or smart façades. I’m fascinated by intelligent sustainability, by the whole structure of architecture. I believe in affordability – material affordability and programme affordability – but this always combined with attractiveness.«
Ben van Berkel, UNStudio, Amsterdam
»Den Ort lesen. Die Geschichte wahrnehmen. Den Bestand nutzen. Die Natur verstehen. Lebensräume schaffen.«
Peter Brückner, Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth
»Nachhaltiges Bauen bedeutet zunächst, Orte und Lebensräume mit hoher Qualität zu entwickeln, die langlebig funktionale und emotionale Bedürfnisse optimal erfüllen. Dazu kommen physisch kontrollierbarere Parameter, die sich auf Energiegewinnung/-verbrauch und Materialbeschaffenheit beziehen. Die aktuelle einseitige Fixierung auf den Energieverbrauch ist uns suspekt.«
Claudia Meixner, Florian Schlüter, MEIXNER SCHLÜTER WENDT Architekten, Frankfurt a.M.
»Nachhaltigkeit bedeutet Zukunftsfähigkeit. Wir sind gefordert, Gebäude zu entwerfen und zu betreiben, die über den gesamten Lebenszyklus die beste ökologische, ökonomische und sozio- kulturelle Performance bringen. Die Herausforderung besteht darin, die beste Lösung jeweils für ein Projekt zu suchen und umzusetzen.«
Holger Wallbaum, Professur für Nachhaltiges Bauen, ETH Zürich
»Neben der bekannten Dreifaltigkeit aus Ökonomie, Ökologie und Wirtschaftlichkeit trägt die Schönheit einen ganz wesentlichen Teil zum nachhaltigen Bauen bei. Das Verhältnis des Bewohners zu seinem Gebäude bestimmt seinen Umgang damit: Er wird das Hässliche benutzen, das Schöne wird er nachhaltig nutzen und beleben.«
Ritz Ritzer, bogevischs buero, München
»Nachhaltiges Bauen versteht sich nicht als neue Architektursprache. Vielmehr wird durch den optimalen Einsatz der vielen Baumaterialien ein energieeffizientes Gebäude mit einer intelligenten Hülle und ausgewogener Haustechnik konzipiert; (…). Neue Materialien generieren eine neue Ästhetik.«
Dietrich Schwarz, GlassX, Zürich
»The first part of the twenty-first century will be the age of the city, the urban age. For the first time in the history of humanity, more than half of the earth’s population is living in urban areas. That’s why questions regarding building in a sustainable sense are a matter of building into the context of urban sustainable areas. The effect of the architectural quality of the built environment on social inclusion and quality of life are the basis for what could be called an architectural sustainability.«
Henrik Schmidt, Lundgaard & Tranberg Arkitekter, Kopenhagen
»Nachhaltigkeit ist Architektur, die nach 20-30 Jahren noch hält, was sie heute verspricht.«
Meinhard von Gerkan, gmp, Hamburg
»Nachhaltiges Bauen ist die angemessene Reaktion unserer Branche auf die aktuelle Weltlage. Mehr denn je sind innovative Konzepte für hohen Nutzerkomfort mit effizientem Einsatz von Energie und Material sowie schonendem Umgang mit Umwelt und Klima – im Sinne von ›high comfort – low impact ‹ – gefragt.«
Matthias Schuler, TRANSSOLAR Energietechnik, Stuttgart
»Nachhaltige Bauten sind maßgeschneiderte, ganzheitliche Lösungen, die sich durch den sparsamen Umgang von Ressourcen aller Art und den richtigen Einsatz von Materialien auszeichnen. Projekte, die eine starke Beziehung zum Ort und seinem Umfeld haben und aus der Situation und dem Programm entwickelt wurden.«
Much Untertrifaller, dietrich | untertrifaller architekten, Bregenz
»Ein Passivhaus aus Holz.«
Rainer Graf, architektur + energiekonzepte, Gomaringen (greenX-Netzwerk, vormals architos, s. S. 9)
»Nachhaltiges Bauen bedeutet für mich, dass das Gebaute v. a. ›lange nachhält‹. Dies ist nur möglich, wenn das Projekt mit Ästhetik, Proportion und Funktionalität in Kombination mit den örtlich typisch verfügbaren Materialien überzeugen kann. Beliebigkeit oder Durchschnittlichkeit wird sonst schnell ausgetauscht.«
Walter Karl Dietl, Architekt Dr. Walter Karl Dietl, Schlanders
»Nachhaltige Gebäude erreichen mit weniger Technikeinsatz mehr und bringen die Bedürfnisse von Nutzer, Bauherr und Umwelt in Gleichklang.«
Gerhard Hausladen, Ingenieurbüro Hausladen GmbH, Kirchheim
In jeder politischen Sonntagsrede vorhanden: Die Nachhaltigkeit! Der ursprünglich aus der Forstwirtschaft kommende Begriff steht im Widerspruch zur allgemeinen quantitativen Wachstumsorientierung. Soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sind die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen schlechthin für nachhaltiges Bauen.
Tom Kaden, Kaden Klingbeil Architekten, Berlin
»Nachhaltiges Bauen erfordert eine innovative und dynamische Denkweise, welche sich von der ausschließlich wissenschaftlich-technischen Erfüllung von Standards löst und eine Konzipierung unter dem Gesichtspunkt der städtebaulichen, architektonischen und soziokulturellen Qualität umfasst.«
Martin Leder, Meier Leder Architekten, Baden (s. Axpo-Verwaltungsgebäude in Baden, S. 16)
»Nachhaltiges Bauen impliziert ästhetische, ökonomische und technologische Dauerhaftigkeit. Das bedeutet, architektonische Wunden zu vermeiden und mit den richtigen Materialien am richtigen Ort die richtige Konfiguration des Bauvolumens heraus- zufinden (und) von jedem Ort die Seele zu erfassen (…). Wir Architekten müssen vielmehr zu ›Lifecycle-Ingenieuren‹ werden.«
Matteo Thun, Mailand
»Die heutige Entwicklung, die Technik vom Mensch zu entrücken und sie als automatisierte Atmosphäre zu konzipieren, definiert den Nutzer als Störfall, außerhalb einer Verantwortung, oder eines nachvollziehbaren, rückkoppelbaren Verhaltens. Es gilt, die Handlung des Einzelnen in ein operatives System funktionaler Abhängigkeiten und Synergien zu überführen. (…)«
e 2 a, eckert eckert architekten, Zürich (s. Zentrale der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin, S. 32)
Aktuelles Heft
Titelbild db deutsche bauzeitung 4
Ausgabe
4.2024
LESEN
ABO
MeistgelesenNeueste Artikel
3 Saint Gobain Glass
Eclaz

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de