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Architektur der Stille: James Turrells »Skyspace Lech«

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Architektur der Stille

Architektur der Stille
Der in Lech am Arlberg größtenteils unterirdische gelegene »Skyspace« des Lichtkünstlers James Turrell strahlt in verschiedenen Farben und entfaltet besonders in Blau eine beruhigende Atmosphäre James Turrell, Foto: Florian Holzherr, Gauting

Die Sehnsucht nach Stille, Ruhe, Beschaulichkeit und vielleicht auch innerer Einkehr kennen wir alle. Der hektische Alltag mit viel Kommunikation, fachlichem Austausch und Leistungsdruck lässt für die Konzentration auf das Wesentliche kaum noch Zeit. So ist es bezeichnend, dass die Stille ihren architektonischen Ausdruck hauptsächlich in sakralen Räumen
und in Bauten der Bestattungskultur erfährt – Gebäuden also, in deren Raumprogramm ganz eigene, universelle Themen eingeschrieben sind, wie z. B. Reizverminderung, Innerlichkeit, Konzentration.

Der Bedeutungsverlust der christlichen Konfessionen und die gleichzeitig zunehmende Diversität der Weltanschauungen verlangen verstärkt nach neutraler Gestaltung solcher, vom Alltag abgeschirmter Rückzugs- und Versammlungsräume. Man darf das nicht mit Langeweile oder Austauschbarkeit verwechseln – im Gegenteil, die Kunst der Reduktion ist ein Feld für Könner und Kenner des Materials und berührt vielerlei technische und gestalterische Fragen, von der Fügung bis hin zur Lichtführung. Im Folgenden finden Sie einige Beispiele dafür, auf welche Art und für welche unterschiedlichen Anforderungen das gelingen kann. ~ge

Erläuterung zum Bild:

So überschaubar die Bauaufgabe zunächst erscheint, so komplex gestaltete sich der Bau des größtenteils unterirdisch gelegenen »Skyspace Lech« des amerikanischen Lichtkünstlers James Turrell (Architekten: Baumschlager Eberle, Lustenau). In der hochalpinen Landschaft des Arlbergs herrschen mitunter extreme Witterungsbedingungen: Temperaturschwankungen zwischen -25 und 30 °C sind keine Seltenheit, die verwendeten Baustoffe und LEDs müssen Sonne, Wärme, Regen, Schnee, Eis und Kälte trotzen können.

Der ovale »Sensingroom« in Lech konfrontiert den Besucher mit dem Gegensatz zwischen einem »Ganzfeld« – einem strukturlosen, gleichmäßig ausgefluteten Sehfeld, das durch seine Homogenität keinerlei Orientierung bietet – und dem durch eine ovale Öffnung sichtbaren Himmel.

Wechselnde, hell leuchtende Lichtfarben verändern die sinnliche Wahrnehmung. Gewissheiten werden infrage gestellt, Sehgewohnheiten umgestoßen.

Technisch gehen die Farben im Lichterlebnisraum auf eine Zumtobel-Sonderlichtlösung zurück: ein Amber LED-Streifen mit RGB-Farbverlauf sowie ein tunableWhite-Streifen tauchen den Raum in sattes, gleichmäßiges Licht.

Seit Jahren steht Zumtobel dem Künstler James Turrell als Lichtpartner bei vielfältigen Projekten beratend zur Seite und unterstützte ihn bereits mehrfach bei der technisch anspruchsvollen Umsetzung der Kunstwerke.


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