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Wenn eine denkmalgeschützte Ziegelfassade energetisch saniert werden soll, kommt nur eine Innendämmung in Frage: wie beim Schaudepot des Ruhrmuseums Essen. Die mineralischen Platten nehmen auch überschüssige Raumfeuchte auf – ideal bei einem Museum.
Mit der Eröffnung als Zentral- und Schaudepot des Ruhr Museums (db 12/2021, S. 72-77) auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen wurde in diesem Jahr die ehemalige Salzfabrik der Kokerei einer neuen Bestimmung übergeben. Mit den konkreten Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen durch das Architekturbüro Planinghaus, Darmstadt, wurde im Rahmen des Programms »Nationale Projekte des Städtebaus« nach 57 Jahren erstmals Hand an das Gebäude gelegt. Die Fassade des Stahlbeton-Skelettbaus besteht aus einem 25 cm dicken Klinker-Sichtmauerwerk, das mit dem Austausch schadhafter Steine und der Erneuerung des Fugennetzes sorgfältig instand gesetzt wurde, um als Schlagregenschutz die wesentliche Voraussetzung für eine funktionierende Innendämmung zu bieten. Eine andere Dämmung kam nach Maßgaben des Denkmalschutzes nicht infrage. Mit Blick auf die gleichzeitig geforderten hohen Druckfestigkeit und guten kapillaren Wirkung entschieden sich die Planer für das »Clima Redboard pro« von Redstone. Die raumseitig grundierte mineralische Wärmedämmplatte aus Sand, Kalk, Wasserglas und Zellulose ist zugleich feuchteregulierend, kapillaraktiv, wärmedämmend und schimmelhemmend. Außerdem ist sie mit µ=3 diffusionsoffen. Eventuell hinter der Platte anfallendes Kondensat wird von dieser und dem Systemkleber aufgenommen und ins Rauminnere befördert, so, wie ggf. auch Raumfeuchtigkeit aufgenommen und wieder abgegeben werden kann. Das Clima Redboard pro mit einer Rohdichte von 180 bis 187 kg/m³ verfügt über einen Lambda-Wert von lediglich 0,062 W/m²K. Stumpf gestoßen erhalten die Boards abschließend einen gewebearmierten »Luno»-Kalkinnenputz. ~Alexander Kuckuk