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Helle Villa im dunklen Wald

Anbau wird zum Lichtkanal
Helle Villa im dunklen Wald

Mit transparenter Architektur lässt sich auch eine 70er-Jahre-Villa in einen lichtdurchfluteten Wohnraum verwandeln. Den Beweis dafür liefert die gelungene Modernisierung eines Einfamilienhauses am Hamburger Stadtrand. Ein gläserner Anbau löst die ehemalige Lichtbarriere architektonisch auf. Zugleich erschließt er die umgebende Flora, die Teil des neuen Wohnkonzepts geworden ist.

~Michael Meyer

Helle Villa im dunklen Wald
Das Haus befindet sich im Klövensteen, einem Waldgebiet an der westlichen Stadtgrenze von Hamburg. Es ist auf der Rückseite in einen prächtigen und großen Garten eingebettet, der in den Wald übergeht. Gerade der hohe Baumbewuchs am Rand des Grundstücks sorgt für eine sichtgeschützte Privatsphäre, die jedoch den direkten Lichtfluss in den inneren Wohnbereich stark einschränkt. Die Küche und der Essbereich wirkten durch den breiten und eher niedrigen Dachüberstand zusätzlich sehr dunkel. Das zweiflügelige Fenster sowie die schmale Küchentür boten ebenfalls keine ausreichende Tageslichtquelle.
Der neue Anbau wurde vom Planungsbüro Eggers konzipiert. »Die Bereiche, in denen sich ein Großteil des Familienlebens abspielt, sollten nicht nur heller, sondern auch großzügiger wirken«, so der Planer Stephan Eggers zu den Vorgaben der Bauherren. »Nach langer Überlegung wurde entschieden, einen eingeschossigen Anbau im hinteren Grundstücksbereich zu errichten, der sich über eine Gebäudefuge klar vom Bestand absetzt.« In der Tat weist dieses Konzept eine ganz eigene Dynamik auf: Mit dem Anbau ist eine Symbiose aus Lichtdurchlässigkeit und Wohnlichkeit gelungen, die den Charakter des Hauses von Grund auf umkrempelt und nach außen öffnet.
Elegant geöffnet
Zunächst wurde die rückseitige Außenmauer in Richtung Garten abgetragen. Vor der entstandenen Öffnung wurde der gläserne Pavillon angesetzt. Seine Stabilität erhält dieser durch einen Rahmen aus einem mit Stahlträger verstärkten Mauerwerk. Selbstbewusst auf der Terrasse der Hausrückseite zentriert, verändert der Anbau mit einer einladenden Geste den Charakter der einst sehr abgeschirmten Hausseite stark. Der neue Anbau erweitert nicht nur den Wohnraum, sondern leitet auch mehr Helligkeit in die hinteren Zimmer, wodurch diese deutlich aufgewertet werden. Zusätzlich bildet der Pavillon das bisher vermisste Bindeglied zwischen Wohnbereich und Garten. Grund dafür: Die Fassade des Pavillons wurde auf zwei Seiten hochtransparent verglast, mit einem Schiebefenster, das sich auf großer Fläche und in zwei Richtungen öffnen lässt. Ausgeführt wurde diese äußerst flexible Verglasung mit »cero«, einer Monomarke von Solarlux. Per Hand oder motorisiert wird das Schiebefenster cero geöffnet und damit das Wohnzimmer auf die Terrasse erweitert. So sorgt das Schiebefenster für ein einfach umzusetzenes Aufheben der Grenzen zwischen Innen- und Außenraum. Das Wohnzimmer lässt sich im Nu bei warmen Temperaturen in eine überdachte und windgeschützte Terrasse verwandeln.
Fliessender Übergang
»Beide zum Garten gelegene Gebäudeecken wollten wir transparent auflösen. Deshalb haben wir die Wandflächen raumhoch mit Glaselementen ausgeführt«, so der Architekt zu den Details der Lösung. »Die Fronten sollten sich großzügig öffnen lassen und einen schwellenlosen Übergang auf die Terrasse und in den Garten schaffen.« Das Schiebefenster cero erfüllt diese Ansprüche genau. Auffällig ist, welch starken Effekt die Verglasung auf das Raumgefüge hat: Dank der großzügigen Öffnung der Schiebeelemente auf einer Rahmenbreite von fast 13 m und einer Höhe von 2,80 m wird der Garten sowohl ästhetisch als auch physisch mehr als zuvor erschlossen. Erstmals verbindet der neue Anbau Garten und Haus zu einem zusammengehörenden Wohnbereich.
Raumerweiternd
Allein durch die hohe Transparenz der cero-Verglasung werden die Sicht- und Bewegungsachsen radikal erweitert. Bei geöffneten Schiebeelementen verschwindet der eigentliche Grundriss des Raums beinahe – nur noch der Dachüberstand markiert ihn. Doch auch geschlossen scheint der Pavillon durch die hohe Transparenz direkt in den Wald überzugehen: Die großflächigen Schiebeelemente werden von filigranen Profilen eingefasst. Mit 34 mm sind sie gerade so breit wie zwei Finger. Eine flach eingelassene, barrierefreie Bodenschiene bildet die Führung der Elemente.
Klug ergänzt wird der Raum mit einem transparenten Oberlicht. Das in die Rahmenkonstruktion gesetzte gläserne Satteldach stammt ebenfalls von Solarlux. Die Konstruktion leitet zusätzlich Licht von oben in den Wohnraum und beinhaltet Dachfenster, die zum Lüften per Fernsteuerung geöffnet werden können.
Helles Zentrum
Der neue Anbau macht den hinteren Bereich des Gebäudes zum gravitätischen Mittelpunkt des Hauses. Von außen wirkt er wie ein großer Eingangsbereich. Tatsächlich dient er als Wohnzimmer und Eingang in den Garten. Ganz anders als zuvor konzentriert sich das Leben der Bewohner heute auf die lichte, 45 m2 große Raumerweiterung. Die Sicht aus dem Raum heraus wird erst durch die Bäume und Büsche begrenzt – und schließt somit die ganze, sichtbare Grundstücksseite ein.
Passivhaustauglich und einbruchhemmend
Das Schiebefenster cero wurde mit einer Doppelverglasung versehen, die mit Uw ≤ 0,80 W/m²K wärmegedämmt ist und den Energieverbrauch auf niedrigem Niveau hält. Trotz den beinahe unsichtbaren Raumgrenzen wird die Erweiterung keineswegs zu einer Einladung für ungebetene Gäste: Die Einbruchhemmung RC3 zeugt von einer Sicherheit, die kaum ein anderes Schiebefenster bietet. Hausherr und Planer haben das gemeinsame Ziel erreicht: »Im Ergebnis konnte durch den Anbau ein großzügiger Wohn- und Essbereich neu geschaffen werden. Die Küche erhielt mehr Platz und ist trotz der hohen Bäume hell und freundlich«, so der Architekt.
Der Autor ist Leiter Forschung & Entwicklung bei Solarlux.
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