Entworfen wurde das Wohnhaus in Berg, nordöstlich des Starnberger Sees, von der Architektin Uta Di Simone. »Ziel war es, einen Solitär mit Charakter zu schaffen«, so die Architektin. Mehrere Bauanträge waren notwendig, um inmitten der etwas lieblosen Umgebungsbebauung diesen Paukenschlag zu setzen. Die Mission ist geglückt: Entstanden ist ein bewusst polarisierendes
ca. 300 m2 großes Einfamilienhaus – schnörkellos und konsequent. Der zentrale Lichthof lockert den Wohnbereich zusätzlich auf. Neben den hellen und offenen Räumen war ebenfalls die Lage entscheidend: Das Grundstück in leichter Hanglage ist mit Rasen- und Kiesflächen sowie Staudenpflanzen begrünt. Der Blick auf die Zugspitze ist frei geblieben, der See ist fußläufig zu erreichen.
Die Materialauswahl beschränkt sich auf wenige Komponenten: Alucobond, Sichtbeton, Estrichböden, weiß gekalkte Eiche und schwarzes Linoleum für Möbel und Türen. Der konsequente Materialeinsatz lässt den Wohnraum ruhig und klar wirken, die Einrichtung spiegelt diesen Minimalismus wider. Erschlossen wird das gesamte Haus über das Sockelgeschoss.
Ins Gelände integriert
»Rampe, Stufenanlage und der überdachte Vorplatz vor dem gezackten Sockelgeschoss sind – begünstigt durch die Hanglage – in das Gelände geschnitten. Durch diesen Negativraum erfährt das Sockelgeschoss eine entsprechende Bedeutung und Belichtung«, so die Architektin. »Durch das zurückgezogene und schwarz bekleidete Sockelgeschoss scheint das OG über dem Gelände zu schweben.« Zentral im OG, das den Hauptwohnbereich bildet, ist ein Lichthof integriert, um den sich alle Räume gruppieren und der den Mittelpunkt des Hauses darstellt. Die Natur wird durch das eintretende Tageslicht und die Ausbettung mit Kies und Grünpflanzen direkt ins Leben einbezogen. Durch die raumhohe Verglasung macht der Lichthof seinem Namen alle Ehre. Für die Architektin war es eine logische Schlussfolgerung des Gesamtkonzepts, sämtliche Verglasungen, ob innerhalb des Gebäudes oder die Öffnungen der Fassade, auf dieselbe Art und Weise raumhoch auszuführen.
Zwischen Innen und Aussen
In punkto Konsequenz steht die Verglasung dem gesamten Entwurf in nichts nach. Viel Licht – auch an dunklen Wintertagen im Voralpenland – garantiert die raumhohe Verglasung in allen Räumen. Die Idee, mit dem Schiebefenster »cero« von Solarlux zu arbeiten, kam von Uta Di Simone: »Die Wahrnehmung des Außenraums im Innenraum ist von zentraler Bedeutung. Der Bezug zur Natur, zur Umgebung, der freie Himmel – das Äußere nach innen zu holen entspricht dem Bedürfnis der meisten Menschen. Um diesen Effekt noch zu verstärken, wurden bei diesem Projekt in Berg überall raumhohe Fenster eingesetzt – die Trennung und Verbindung nach draußen bildet nur noch das rahmenlose Schiebefenster cero.« Dank der hohen Glasscheiben ist der Blick ins Grün der Natur nahezu von jedem Winkel im Haus möglich. »Wir verbringen heute viel Zeit in Innenräumen, unsere Arbeitswelt spielt sich hauptsächlich drinnen ab. Daher wird es für uns alle immer wichtiger, auch mehr Zeit in der Natur zu verbringen.« Mit dem Entwurf für das außergewöhnliche Haus am Starnberger See ist es gelungen, auch innen mehr von draußen zu genießen.
Konsequenter Entwurf In der Praxis umgesetzt
Die über 2,5 m hohen Glaselemente von cero lassen sich leicht bedienen. Ein Element kann bis zu 1 000 kg schwer und 15 m² groß sein. Die Verglasung lässt sich dennoch überraschend leicht per Hand öffnen und schließen, jedoch auch ganz komfortabel mit der motorischen Steuerung. Bei der Wahl für die offene Architektur des Hauses stand der Sicherheitsaspekt besonders im Fokus, auch deshalb bot sich diese Verglasung perfekt an: Alle cero Elemente sind gemäß Einbruchschutzklasse RC3 zertifiziert und können zudem mit Spezialgläsern ausgestattet und an eine Alarmanlage angeschlossen werden. Wie komfortabel die mit cero erreichte Transparenz ist, lässt sich an seinem hohen Grad an Wärmedämmung ablesen: So ist die dreifach verglaste »cero III«-Variante auf Passivhaus-Niveau mit einem U-Wert ≤ 0,80 W/m²K wärmegedämmt. Insgesamt sieben cero Anlagen wurden bei diesem Bauvorhaben verbaut, sie wurden als Öffnungen und Festverglasungen sowohl übereck als auch in dem schmalen, innenliegenden Lichthof realisiert.
Mehr als die Summe seiner Teile
Das Zusammenspiel des Gebäudes mit der Umgebung, die Nähe zur Natur und die dennoch stadtnahe Lage machen das auffällige und eigenwillige Einfamilienhaus zu einem einzigartigen Objekt an einem ebenso besonderen Ort.