Der Grosspeter Tower in Basel ist nach dem Areal Grosspeter, auf dem er errichtet wurde, benannt. Die Vorgaben des Bauherrn PSP Real Estate aus Zürich an die Architekten und Generalplaner Burckhard + Partner (mit Stammsitz in Basel) waren, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz für einen LEED-Gold-Standard und einen Zero-Emissions-Betrieb mit attraktiver Architektur zu verbinden.
So wurden Photovoltaikflächen
in die geschlossenen Fassadenelemente und auf dem Dach integriert. Darüber hinaus versorgt ein Erdwärmesondenfeld die Wärmepumpenheizung und Kältemaschine mit geothermischer Energie.
Einsatz TECTUS Glas
Durch die unmittelbare Nähe zu Verkehrsadern wie Hauptstraßen und Bahngleisen musste erhöhten Anforderungen an den Schallschutz Rechnung getragen werden. Da aus bauphysikalischen und gestalterischen Gründen eine Anpassung von außen nicht infrage kam, wurde eine Zweischaligkeit der Fensterbereiche von innen angestrebt und mit ganzflächigen Glaselementen geräuschmindernd realisiert.
Um die Reinigung der Zwischenräume zu gewährleisten, wurde diese Verglasung so konzipiert, dass sie komfortabel zu öffnen ist, optisch aber vollkommen in den Hintergrund tritt. So verfügt jeder Raum über sechs Glaselemente, die grifflos mit dem Bandsystem »TECTUS Glas TEG 310 2D« und der entsprechenden magnetischen Schließung »Keep Close« ausgestattet wurden.
Innovative Bandtechnik für Ganzglastüren
Zum flächenbündigen Einbau der Ganzglastüren im Grosspeter Tower entschieden sich die Planer für ein neues Bandsystem von SIMONSWERK. Mit dem Beschlagsystem »TECTUS Glas« bietet das Unternehmen hierfür eine ästhetische und funktionale Lösung. Bislang konnten Glastüren nur mit einer deutlich sichtbaren Beschlagtechnik realisiert werden. Bei der verwendeten Modellvariante hingegen rückt die Technik in den Hintergrund und die damit flächenbündig eingebauten Ganzglastüren wirken minimalistisch. So liegen Glas, Zarge, Band- und Schließsystem ohne den bisher üblichen Flächenversatz auf einer Ebene und sorgen für eine größtmögliche Filigranität und Transparenz. Die magnetische Schließung des Beschlagsystems sichert mit einem Schließmagneten sowie einer türseitigen Magnetplatte einen kontakt- und geräuschlosen Schließvorgang. Auch die Magnetleiste wurde flächenbündig in der Zarge positioniert. Eine schmale Leiste ist als Zuhaltung auf der Gegenseite am Glastürblatt platziert. So ist kein Schlosskasten erforderlich und eine Minimierung der Beschlagkomponenten möglich. Vervollständigt wird die Beschlaglösung bei Bedarf mit einer in Form und Farbe auf das Bandsystem abgestimmten Griffvariante. Auf die wurde beim Projekt in Basel allerdings verzichtet, da es sich hier nicht um übliche Innentüren handelt. Im Grosspeter Tower kam TECTUS Glas TEG 310 2D mit dem Schließmagneten »KCM 50« und der türseitigen Magnetplatte »KCM 50/G« zum Einsatz.
Bandsysteme für Ganzglastüren sind immer stärksten Belastungen ausgesetzt. Daher arbeitet SIMONSWERK bei der Glasaufnahme durch Klemmkraft mit hochwertigem Vollmaterial aus gegossenem Edelstahl. Die Aufnahme hält das Türblatt und gewährleistet einen perfekten
Sitz der Glasscheibe. Die stabile Gelenkkinematik sorgt für eine zuverlässige und dauerhafte Funktion. Diese wurde im Rahmen eines Dauerfunktionstests vom Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim geprüft und zertifiziert. Die Einstellung der richtigen Türposition kann durch die schwimmende Klemmung einfach und flexibel vorgenommen werden. Durch das Anziehen der Klemmschrauben erfolgt eine sichere Befestigung. Die Seitenverstellung im Band ermöglicht eine komfortable Justierung und eine gleichmäßige Falzlufteinstellung der Ganzglastür.
Der Belastungswert von zwei Türbändern des Bandsystems TECTUS TEG 310 2D liegt bei 80 kg, was einem Türmaß von ca. 10 x 1 300 x 2 500 mm entspricht. Damit sind nahezu alle Glastürdimensionen auch im Objektbau abgedeckt. Da keine Glasbearbeitung an der Tür erforderlich ist, können die Glastüren variabel rechts/links und oben/unten verwendet werden. Das Bandsystem verfügt über einen 180 °-Öffnungswinkel, ist dichtschließend und schalldämmend. Es wurde bereits mit renommierten nationalen und internationalen Designpreisen wie dem Red Dot Award und dem IF Design Award ausgezeichnet.
Sowohl das eingesetzte als auch alle anderen Bandsysteme aus dem Sortiment von SIMONSWERK wurden mit der Umweltproduktdeklaration (Environmental Product Declaration) vom Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim zertifiziert und erfüllen damit sämtliche Anforderungen für eine nachhaltige und ökologische Gebäudebewertung.
Der Autor ist als Leiter der Abteilung Marketing und Kommunikation für die Produkt- und Unternehmenskommunikation bei SIMONSWERK verantwortlich.
www.simonswerk.com
architekt@simonswerk.de