Balkone schnell und sicher sanieren

Balkone schnell und sicher sanieren

Balkonbeläge und ihre Unterkonstruktionen sind Temperaturschwankungen, Sonneneinstrahlung, Feuchtigkeit und mechanischen Belastungen ausgesetzt. Entsprechend häufig treten Risse in den Fliesen und Fugen auf. Auch an den Betonelementen von Balkonen stellt man nach einigen Jahren oftmals Alterungserscheinungen und Schäden wie Abplatzungen und Korrosion des Bewehrungsstahls fest. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung werden üblicherweise die Schadstellen sowie der alte Balkonbelag entfernt und die Bauteile anschließend systematisch wieder aufgebaut.

In Anbetracht des wechselhaften Wetters in Deutschland ist eine Verlegung von Fliesenbelägen im Außenbereich mit herkömmlichen Fliesenklebern nicht immer schadensfrei zu realisieren. Planer sollten bei der Ausschreibung daher auf den Einsatz von Verlegemörteln achten, die deutlich schneller als üblich durchtrocknen und zudem wasserdicht, frostfest und hochflexibel sind. Diese Anforderungen erfüllt »weber.xerm 844« als einer der ersten Verlegemörtel der neuen Generation. Mit dem multifunktionalen Abdichtungs- und Verlegesystem gelingen die drei Arbeitsschritte Abdichten, Entkoppeln und Kleben sogar mit nur einem Produkt. So lassen sich die Abbinde- und Wartezeiten bis zur Fertigstellung von bisher mindestens fünf Tagen auf nur zehn Stunden reduzieren. Dies ermöglicht nicht nur eine witterungsunabhängige Verlegung, sondern kann auch den Baufortschritt erheblich beschleunigen. Der Hersteller gibt eine objektabhängige 10-jährige Materialgewährleistung auf das System und bietet somit zusätzliche Sicherheit.

Bei der Verarbeitung geht man folgendermaßen vor: Nach Rückbau des alten Belags und Mörtels lässt man zunächst den vorhandenen Gefälleestrich abtrocknen und dichtet die Anschlusspunkte mit Dichtbändern ab. Danach erfolgt die zweifache Flächenabdichtung mit dem kombinierten Dicht- und Klebesystem. Dank der kurzen Abbindezeit kann bereits 45 Minuten nach Auftrag der zweiten Schicht mit der Verlegung des keramischen Oberbelags begonnen werden. Am nächsten Tag erfolgt dann die abschließende Verfugung.

Gemäß Bauregelliste ist es nötig, die Abdichtung im Verbund (AiV) zweimal aufzutragen, wobei eine Gesamttrockenschichtdicke von mindestens 2 mm erzielt werden muss. Im bauaufsichtlich nicht geregelten Bereich oder bei indirekter Beanspruchung kann eine Abdichtung samt Mörtelbett in nur einem Arbeitsgang erstellt werden. Das Vorbereiten der zweifach aufzutragenden Unterkonstruktion als Verbundabdichtung entfällt und spart somit wertvolle Zeit. Für die nötige Trockenschichtdicke von 2 mm sorgt dabei der eigens entwickelte »weber.sys Abdicht- und Verlegeglätter« mit speziellen Abstandshaltern. Die Fliesen oder geeignete Natursteine werden direkt in das frische Abdichtungs- und Klebebett eingelegt.

Zusätzlich zu seiner Anwendung als Abdichtung und Fliesenkleber ist weber.xerm 844 auch zur Herstellung einer Entkopplungsschicht einsetzbar und reduziert gleichzeitig störenden Trittklang. Durch Einbetten des Armierungsgewebes weber.sys 835 wird das Verlegegut einfach und sicher von kritischen Untergründen wie beispielsweise Spanplatten oder Holzdielen entkoppelt. Auch junge Zement- oder Anhydritestriche oder Mischuntergründe können sicher belegt werden. Das hochflexible Produkt (S2 nach DIN 12004) überbrückt Risse im Untergrund problemlos, auch erhöhte Verkehrslasten werden sicher kompensiert.

Ein weiteres, häufiges Phänomen bei Balkonkonstruktionen sind Abplatzungen und Korrosionsschäden an Betonoberflächen. Die klassische Betonsanierung umfasst vier Arbeitsschritte, die standardmäßig mit vier unterschiedlichen Produkten auszuführen sind. Mit seinem neuen Betonersatzsystem »weber.rep duo« bietet Weber ein anwendungssicheres System, das aus nur zwei Produkten besteht. Dabei handelt es sich um »weber.rep KB duo«, das als mineralischer Korrosionsschutz für Bewehrungsstahl und als Haftbrücke eingesetzt werden kann, sowie »weber.rep R4 duo« als kombinierter Reparaturmörtel und Feinspachtel. Mit einer Druckfestigkeit von  45 N/mm2 entspricht das System der höchsten europäischen Anforderungsklasse der EN-1504–3, Klasse R4. Es kann auch für statisch relevante Wand- und Deckenbauteile im Innen- und Außenbereich eingesetzt werden und zeichnet sich durch ein hohes Standvermögen sowie eine sehr gute Haftung aus.

Vor Beginn der Arbeiten werden alle losen Betonteile entfernt, die korrodierte Bewehrung freigelegt und der Bewehrungsstahl gereinigt. Dann werden zunächst zwei Lagen weber.rep KB duo als Korrosionsanstrich aufgebracht. Eine Haftbrücke, ebenfalls aus weber.rep KB duo, bereitet die mattfeuchte Ausbruchstelle für die Reprofilierung vor. Anschließend wird der Reprofilierungsmörtel weber.rep R4 duo frisch in frisch eingebracht. Auch die Feinspachtelung der Betonfläche wird mit weber.rep R4 duo ausgeführt und anschließend abgerieben. Mit einem Größtkorn von lediglich 0,5 mm ermöglicht das Material ein besonders feines Oberflächenbild. Auf Balkonen sind die Betonflächen oftmals starken Umwelteinflüssen ausgesetzt. Daher empfiehlt sich zusätzlich das Aufbringen von carbonatisierungsbremsenden Beschichtungen. Sie verhindern das Eindringen von Feuchtigkeit, Kohlendioxid und Salzen und schützen die Bauteile so vor Beschädigungen.

Während bei Balkonsanierungen von Fliesenfläche und Betonteilen bisher sieben unterschiedliche Produkte zum Einsatz kamen, sind es mit den Systemen weber.xerm 844 und weber.rep duo nur insgesamt drei. Die multifunktionalen Produkte zur Betonsanierung und Fliesenverlegung im Außenbereich ermöglichen eine weitgehend witterungsunabhängige Verlegung und beschleunigen den Baufortschritt erheblich.

Der Autor ist Produktmanager Fliese bei Saint-Gobain Weber.