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Wieder erwacht
Nach zehn Jahren Sanierungszeit feierte Anfang März die Kunstkammer Wien ihre Wiedereröffnung. Die 20 Räume mit insgesamt 2 700 m² Fläche gelten als »Wiege des Kunsthistorischen Museums« und umfassen außergewöhnliche Kunstwerke vom Mittelalter bis zum Barock, die Kaiser und Fürsten des Hauses Habsburg sammelten: Goldschmiedearbeiten, Bronzestatuetten, Elfenbeinarbeiten, Steingefäße, komplizierte Automaten und vieles mehr. Um die konservatorischen Bedingungen und die museale Technik aufzuwerten, aber auch Präsentation und didaktische Aufbereitung zu überarbeiten, wurde das Museum im Frühjahr 2002 geschlossen. Mit der Neueröffnung sind nun gut 2 200 Objekte zu sehen, neu präsentiert nach dem Konzept der Innenarchitekten von HG Merz, Stuttgart. »Zwischen Demut und Delikatesse« müsse sich die Lösung einer solchen Aufgabe bewegen, erklärten die Gestalter, »magische Räume« sollten entstehen. Dazu tragen schlichte Vitrinen bei, mit deren Hilfe die Schaustücke neu konfiguriert werden, die einen zurückhaltenden Rahmen für die Kunstwerke bilden und sich gleichzeitig in die barocke Architektur einfügen. Modernes Komplement ist die von Olafur Eliasson 2009 für Zumtobel entwickelte LED-Leuchte »Starbrick«, die die Objekte differenziert und schonend beleuchtet: Auf den allerersten Blick mag sie etwas unpassend wirken, ergänzt die schillernde, mannigfaltige Sammlung jedoch ausgezeichnet. ~dr
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