Nachdem in letzter Zeit das Thema Asbest wieder verstärkt in den Fokus gerückt ist – alte Spachtelmassen und Fliesenkleber, aber auch Dichtungsmaterialien können beim Bearbeiten, etwa bei Renovierungsmaßnahmen, krebserregende Astbestfasern freisetzen
(s. auch db 3/2016, S. 128) –, wurde der »Nationale Asbestdialog« ins Leben gerufen. Die Federführung liegt in der Hand des Bundesarbeits- und -sozialministeriums, aber auch das Bauministerium und die Berufsgenossenschaften sind beteiligt. Ziel ist es, in Abstimmung Handreichungen für Sanierungsbetriebe, Handwerker und Laien wie Hausmeister und Bewohner zu entwickeln, aber auch, zu erkunden, welche Arbeiten überhaupt kritische Faserkonzentrationen freisetzen. Anscheinend kann man recht unbesorgt ein Loch in eine Wand bohren, während beim Abtragen von flächigen Fliesenklebern oder Bodenspachtelungen die Konzentration ziemlich sicher gefährlich ist. Eine der zentralen Fragen ist auch, wie groß der Aufwand sein muss und darf, um asbesthaltige Produkte zu identifizieren – Augenschein genügt ja nicht – und zu entfernen. Deren Beantwortung muss allerdings warten, bis die Bundesministerien endlich wieder handlungsfähig sind. ~dr
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