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Pritzker-Preis geht nach Spanien

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Pritzker-Preis geht nach Spanien

~Falk Jaeger

Es ist erfreulich, dass sich die Jury des von der Hyatt Foundation vergebenen Pritzker-Architekturpreises von der Gewohnheit gelöst hat, jedes Jahr die ohnehin schon berühmten Stararchitekten ein weiteres Mal auf den Schild zu heben, um sich in deren Glanz gleich selbst zu sonnen. Mancher Preisträger der jüngeren Zeit war architekturinteressierten Zeitgenossen nicht bekannt, so auch in diesem Jahr. Erstmals sind außerdem die drei Partner eines Büros ausgezeichnet worden. Dessen Name setzt sich aus den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen zusammen: RCR Arquitectes, das sind Rafael Aranda, Carme Pigem und Ramon Vilalta aus dem katalanischen Olot.
RCR-Architektur entspricht nicht gerade der gängigen Ästhetik und gehorcht auch nicht dem International Style. Sie ist erdverbunden und dennoch artefaktisch, minimalistisch und dennoch skulptural, schroff und dennoch poetisch. Immer entwachsen die Bauwerke der Erde, sie heben manchmal ab, aber entfernen sich nicht von ihr, bleiben ihr durch das Material verbunden. Oft ist es rostroter Cortenstahl, der mit grüner Parklandschaft in den Dialog tritt, dann wieder dunkel eloxiertes Aluminium im innerstädtischen Zusammenhang oder transluzentes Streckmetall bei einem Einfamilienhaus, nie Putz oder Mauerwerk.
Baumassen werden meist in kleinere Einheiten zerlegt und zum kubistischen Kunstwerk arrangiert. Es ist eine ortsbezogene Architektur, die durch ihre präzise geschnittenen Volumina mit dem harten mediterranen Licht spielt, die sich auch typologisch auf Ort und Klima einlässt. Die offene Loggia des La Lira-Theaters in Ripoll, das luftige Restaurant Els Cols (s. db 3/2007, S. 32 und db 6/2013, S. 49), das Weingut Bell-Lloc in Palamos sind nur in solcher Umgebung denkbar und sinnvoll. Mit RCR wurde ein Team ausgezeichnet, das zeigt, wie Regionalismus heute aussehen sollte und das Architektur von ungewöhnlich intensiver formaler Kraft und von enormer Eindrücklichkeit entwirft, ohne auf kurzlebige Effekte oder lautes Spektakel setzen zu müssen.
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