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New York schließt Wunden
In Amerika weiß man, wie Werbung geht: Ohne rot zu werden, verheißt die Website des »One World Trade Center«: the most recognized and desirable office address in the world. Na, wenn dem so ist, auf nach New York und flugs eingemietet in der USA höchstes Gebäude! Bis zu einer Höhe von 417 m reichen die Bürogeschosse, die Gesamthöhe inklusive Mast beträgt 541,3 m. Ein bisschen Kleingeld braucht es dazu allerdings: Der monatliche Mietpreis beträgt 700-800 US-Dollar pro m² – etwa das 15-Fache dessen, was man für eine Büroimmobilie in Frankfurt a. M. zahlt – deshalb waren die Flächen Ende April wohl auch erst gut zur Hälfte vermietet. Dafür weiß man sich maximal exponiert und gleichzeitig hinter Spezialglas gut gesichert. Architekt David Childs erklärte, er habe ein bombensicheres Bauwerk errichten wollen, jedoch nicht zulasten der Gestaltung. Mit der eleganten Skulptur »Freedom Tower«, mit der Daniel Libeskind einst den Wettbewerb gewann, hat der plumpe Turm jedoch – außer der Höhe – nichts mehr gemein. Noch nicht einmal mit Minoru Yamasakis Zwillingstürmen, deren klarer Geometrie und Schlankheit der Childs-Entwurf nichts entgegenzusetzen hat und somit den Verlust für die Stadtsilhouette dadurch umso schmerzlicher erscheinen lässt.
Seit dem 21. Mai ist außerdem die bislang nur teileröffnete Gedenkstätte zu Füßen des Turms ganz für die Öffentlichkeit zugänglich. ~ge
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