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Divia Award - Neuer Internationaler Architekturpreis für Frauen ausgelobt

Divia Award
Neuer internationaler Architekturpreis für Frauen ausgelobt

Anlässlich der 17. Architekturbiennale hat die Non-Profit-Organisation »Diversity In Architecture« im vergangenen Sommer bekanntgegeben, eine neue internationale Auszeichnung für Architektinnen zu schaffen. Nun wurde der Architekturpreis erstmalig in Deutschland ausgelobt. Ziel des »Divia Award« ist es, die Sichtbarkeit von Frauen in der Branche zu fördern. 

Initiatorinnen des neuen Preises sind die Kunsthistorikerin Dr. Ursula Schwitalla und die Architektin Christiane Fath. Zur Ankündigung des Preises im vergangenen Sommer sagten sie: »Es ist überfällig, das baukulturelle Schaffen von Architektinnen und Stadtplanerinnen sichtbarer zu machen. Ihre Leistungen sind integraler Bestandteil unserer Kultur und geben wichtige Impulse für die großen gesellschaftlichen Umwälzungen, die auf uns zukommen. Die weibliche Sicht darauf ist nicht nur ein Gewinn, sondern ein Erfordernis.«

Hochkarätige Jury

Die Jury für die ersten beiden Awards (2023 und 2025) setzt sich aus hochkarätigen Mitgliedern zusammen:

Martha Thorne
Martha Thorne. Foto: C. de Lucas

Martha Thorne

Dekanin der IE School of Architecture and Design in Madrid und ehemalige Direktorin des Pritzker-Preises.
Die amerikanische Architektin, Kuratorin und Autorin war drei Jahre im Beratungsausschuss des International Archive of Women in Architecture tätig.


Sol Camacho, Jury-Mitglied beim internationalen Architekturpreis für Frauen Divia Award
Sol Camacho. Foto: Sol Camacho

Sol Camacho

Die in Mexiko geborene Architektin gründete 2011 das Frauenarchitekturbüro RADDAR.
Als Kulturdirektorin des Instituto Bardi / Casa de Vidro in São Paulo verantwortet sie Kulturevents und Ausstellungen.


Odile Decq, Jury-Mitglied beim internationalen Architekturpreis für Frauen Divia Award
Odile Decq. Foto: Frank Juery

Odile Decq

Die französische Architektin und Stadtplanerin führt seit den Achtzigern ihr preisgekröntes Architekturbüro in Paris.
2014 gründete sie die Architekturschule Confluence Institute for Innovation and Creative Strategies in Architecture.


Hashim Sarkis
Hashim Sarkis. Foto: Ursula Schwitalla

Hashim Sarkis (tba)

Im Libanon geboren und Dekan der MIT School of Architecture and Planning in Massachusetts.
Seit 1998 führt er sein eigenes Architekturbüro Hashim Sarkis Studios in den USA und im Libanon.


David Adjaye. Foto: www.artdependence.com

David Adjaye (tba)

Aus Ghana stammender britischer Architekt und Gründer des Adjaye Associates mit Standorten in Accra, London und New York.
Er ist Lehrender an der renommierten Architectural Association in London.


Offiziell ausgelobt wurde der neue »Divia Award« am 6. April bei einem großen Empfang im Deutschen Architekturzentrum (DAZ) in Berlin.

»Ich freue mich, ein Jury-Mitglied des ersten Diversity in Architecture-Awards zu sein«, sagte Martha Thorne in einer persönlichen Video-Botschaft. »Ich interessiere mich leidenschaftlich für Architektur und auch dafür, neuem Talent, aber vor allem Frauen und Minderheiten das Feld zu öffnen. Sie haben so viel zur Architektur beizutragen […] und ihre Arbeit wurde bisher unfairerweise benachteiligt. [Wir sollten] Diversität zur Priorität machen, um die interessantesten und positivsten Entwicklungen zu ermöglichen.«

Neue Rollenbilder für Architektinnen

Warum erhalten Architektinnen bisher nicht die Anerkennung, die ihr Werk verdient? Das ungleiche Verhältnis zwischen ausgezeichneten Architektinnen und Architekten liegt weltweit noch bei 20 zu 80 Prozent. Rechnet man die steigende Zahl der seit den Achtzigerjahren prämierten Architektinnen hoch, könnte erst 2080 ein paritätisches Verhältnis erreicht werden.

»Das müssen wir ändern. Der Architekturpreis soll die Arbeit von Frauen würdigen und anerkennen«, so Dr. Ursula Schwitalla, Vorständin des Vereins »Diversity In Architecture«. Schwitalla ist u.a. Kuratorin der Vortragsreihe »Architektur Heute« an der Uni Tübingen und Herausgeberin des Buches »Frauen in der Architektur«, das im Frühjahr 2021 bei Hatje Cantz erschienen ist (zur Buchkritik beim Deutschlandfunk »). »60 Prozent der Architekturstudierenden in Deutschland sind Frauen, im Beruf tätig sind allerdings nur 34 Prozent und lediglich 10 Prozent führen ihr eigenes Büro. Wir wollen junge, angehende Architektinnen inspirieren, indem wir für sie Rollenbilder wahrnehmen und auszeichnen.«

Für dieses Vorhaben hat die Kunsthistorikerin in der stellvertretenden Vorständin Christiane Fath die passende Partnerin gefunden. Die in Italien, Deutschland und Syrien ausgebildete Architektin (Studio C.FATH Architecture Communication) ist bereits seit über 20 Jahren regelmäßig auf der Suche nach jungen Talenten in der Architektur. Vergangenes Jahr kuratierte sie mit Kolleginnen die Ausstellung »Architektinnen・BDA«, in dem 50 BDA-Architektinnen vorgestellt werden (das Buch dazu ist im Jovis Verlag erschienen).

»Das Potenzial junger, kreativer Frauen in der Architektur ist für unsere Gesellschaft wertvoll und unverzichtbar«, so Fath. »Ich habe als Galeristin und Kuratorin viele neue Talente beobachtet, die einen besonders feinen Umgang mit Raum, Poesie, konzeptionellem Entwerfen und Ressourcen haben. Nicht besser und nicht schlechter als die männlichen Kollegen, aber wenige davon haben sich durchgesetzt, sind sichtbar geworden oder haben sich auf dem Markt behauptet. Unser Ziel ist es, junge Frauen darin zu bestärken, ihren Weg mit eigenem Büro zu gehen – aber auch aufzuzeigen, dass sie, egal für welches Lebensmodell sie sich entscheiden, progressiv-erfolgreiche Architektinnen werden können.«

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur 2022 ausgelobt

Architekturpreis »Divia« – Ablauf und Preisverleihung

  • Im Oktober 2022 übergibt das »Advisory Board« – bestehend aus zwölf Expertinnen und Experten von sechs Kontinenten – die Longlist mit 30 Nominierten an die Jury.
  • Im Februar 2023 verkündet die Jury die Shortlist (bestehend aus fünf ausgewählten Architektinnen) und gibt die Gewinnerin beim internationalen Architekturpreis »Divia Award« bekannt.
  • Die Preisverleihung wird im Mai 2023 in Berlin und Venedig, parallel zur 18. Architekturbiennale, stattfinden. Die Gewinnerin wird mit einem Preisgeld in  Höhe von 20.000 Euro ausgezeichnet.
  • Die fünf Architektinnen aus der Endauswahl werden in einer Publikation (Hatje Cantz Verlag) und in einer Kabinettausstellung in Wien, São Paulo und Berlin gewürdigt.

www.diversityinarchitecture.de

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