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Mehr Volumen in der Staatsoper
Die Staatsoper unter den Linden wird ab September vom Büro hg merz umgebaut. Wiedereröffnung soll im Oktober 2013 sein. Neben dem denkmalverträglichen barrierefreien Umbau des Operngebäudes gehören dazu auch das Intendanzgebäude, die Verlegung der Probensäle ins ehemalige Magazingebäude und eine neue unterirdische Verbindung vom Probenbereich zum Opernhaus. Die Kosten belaufen sich auf 239 Mio. Euro, darin enthalten sind 10 % Sicherheit für Überraschungen in den »teilweise maroden Gebäuden, deren Zustand noch nicht in allen Details erfasst ist« (Merz). Wichtigster Punkt der Sanierung ist die Verbesserung der Akustik im denkmalgeschützten Zuschauersaal. Um die Nachhallzeit von 1,1 auf die gewünschten 1,6 Sekunden zu verlängern, wird die Decke über dem dritten Rang um 4 m angehoben und das Volumen um die Hälfte von 6 500 auf 9 500 m³ vergrößert. Nach außen sichtbar sein wird die Veränderung nicht, denn die historische Dachgeometrie nimmt sie auf. Die sogenannte Nachhallgalerie, die 2,5 m zurückspringt und an der Decke eine viertelkreisförmige Kehle bildet, wird in Richard Paulicks Formenrepertoire der Restaurierung von 1955 gestaltet, das Rautenmuster der Decke soll aufgegriffen werden. Ein Wunsch der Bauherrschaft kann nicht erfüllt werden: Die Sicht wird nach wie vor nicht auf allen Plätzen gleich gut sein. Deren Optimierung hätte so umfangreiche Umbauten erfordert, dass das Architekturbüro entschied, dem »ästhetischen Gesamtereignis« den Vorrang zu geben und nicht der Perfektion. ~dr
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