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Gute Brücken
Auf dem Dresdener Brückenbausymposium wurde im März wieder der Deutsche Brückenbaupreis verliehen. Er ging in der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken erstmals an eine sanierte Brücke [1] und setzte damit ein wegweisendes Beispiel für die geschätzt über 10 000 bis 2030 zu ersetzenden kommunalen Straßenbrücken. Die von Leonhardt, Andrä und Partner, Stuttgart, ertüchtigte Kochertalbrücke im Verlauf der A6 bei Schwäbisch Hall zeige beispielhaft die Instandsetzung einer Ikone der deutschen Ingenieurbaukunst, so die Jury, bei der diese nicht nur die Spuren von 35 Jahren Autoverkehr tilge, sondern auch ihre Standsicherheit und Dauerhaftigkeit über den Ursprungszustand hinaus verbessere.
Unter den Nominierungen fand sich eine weitere Sanierung, die der historischen Eisenbahnhochbrücke Rendsburg (s. db 3/2016, S. 102). In seiner Festrede forderte Reiner Nagel, Vorsitzender der Bundesstiftung Baukultur, den Brückenbeirat der Deutschen Bahn zu reaktivieren. Immerhin sei der damals, 2007-11, entstandene Leitfaden »Gestalten von Eisenbahnbrücken« in viele Sprachen übersetzt worden und werde in Japan erfolgreich zur Planung herangezogen.
Ein ganz leichtes, neues Bauwerk zeichneten Bundesingenieurkammer und VBI in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken aus: den 455 m langen Donausteg bei Deggendorf [2], geplant vom Ingenieurbüro Mayr Ludescher, München. Die Jury hob die »scheinbar schwebende Konstruktion« hervor, die einen hohen Erlebniswert für Nutzer und Betrachter zugleich biete. Außerdem würdigte sie die semiintegrale und damit wartungsarme Bauweise sowie die »durchgehend bemerkenswerte Qualität« aller Details der Brücke. ~dr
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