»Um einen erfolgreichen Start der Bundesstiftung Bauakademie zu garantieren, habe ich den Stiftungsrat deshalb gebeten, mich von meiner Bereitschaft, das Amt des Direktors auszuüben, zu entbinden.«
Das ist der aktuelle Stand in der Causa Pronold.
Gerechtfertigt wird dieser Rückzieher mit einer Empfehlung des Karenzzeitgremiums der Bundesregierung: Die Aufnahme des Postens als Direktor der Bundesstiftung Bauakademie wäre frühestens zum 15. August 2020 möglich, also dreieinhalb Monate später als geplant und ohne die Möglichkeit ehrenamtlicher Aufbauarbeit im Vorfeld.
Ob die fristgerechte Aufnahme der Arbeiten für die Gründungsphase der Bauakademie mit dieser Vollbremsung wahrscheinlicher wird?
Florian Pronold geht davon aus.
Pikanterweise schreibt er dazu: »In der öffentlichen Debatte ging es leider zu keiner Zeit um Inhalte und Profil der Bauakademie, sondern ausschließlich um Verfahrens- und Personalfragen.« Dass er sich auf die Verfahrensfragen bereitwillig und en détail eingelassen hat, ohne selbst die Themen, Inhalte, Profilfragen zu bestimmen, kurz: den Diskurs zu führen, ist nicht jenen anzulasten, die auf Kritikpunkte gestoßen sind und diese wahrnehmbar benannt haben.
Wir lesen bei Pronold: »Neid und Standesdünkel ersetzen keine konzeptionellen Ideen, sie behindern die schnelle Realisierung des Bauwerks.«
Dem ist nichts hinzuzufügen.
db-Kommentar 2/2020 »
Falk Jaeger konstatiert, dass die Stiftung Bauakademie trotz der Konstruktion als privatrechtliche Stiftung viel zu nahe an der Politik und am Ministerium positioniert ist – er hält das für unklug, ungut, nahezu degoutant.
Der Verlauf der inhaltlich unergiebigen, dafür auf juristischer Ebene umso spitzfindiger geführten Auseinandersetzung zwischen Pronold und Fachleuten aus dem Baubereich ist nachzuvollziehen auf der Website des Fördervereins für die Schinkelsche Bauakademie e.V. »