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Ein Künstler geht »fremd«

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Ein Künstler geht »fremd«

Zwischen Bildender Kunst und Architektur gibt es Überschneidungen und einen Grenzbereich, der immer wieder von beiden Seiten bespielt wird. Beim Fjordenhus in Vejle (DK) ist es Olafur Eliasson, der beides verbindet. Er setzt sich viel mit geometrischen Strukturen und deren Erscheinung auseinander, oft in großem Maßstab, und mit Kunst am Bau (s. auch Kommentar in db 1-2/2019). Der Schritt zur Architektur war daher nur ein kurzer.

Der Auftrag für ein Verwaltungsgebäude für Kirk Kapital (die Investmentsparte des LEGO-Konzerns), kam über persönliche Kontakte zum Bauherrn zustande. In Vejle wird gegenwärtig die Nordseite des Hafens konvertiert, Landaufschüttungen schufen Platz für ein neues Stadtquartier, für Wohnungsbau, eine Marina, ein Freibad und einen Kanu-Club. Kirk Kapital entwickelte das Areal und suchte dort auch einen Platz für das eigene Head Office.

Es wurde ein städtebauliches Fanal. Die Assoziationen, die der neben dem Kai im Hafenbecken stehende backsteinerne Bau weckt, reichen von Wasserburg über Donjon und venezianischer Palazzo bis zum Hafensilo. Die Großform entstand aus geometrischen Überschneidungen von vier Zylindern und 29 darin von oben und unten hineingesteckten kleineren, leicht konischen Zylindern. Dadurch ergaben sich parabelförmige Ausschnitte als haushohe Öffnungen. Eliasson und sein langjähriger Architekturpartner Sebastian Behmann korrigierten das idealgeometrische System hier und da für räumliche Optimierungen, um Aus- und Einblicke zu erweitern oder technische Funktionen besser unterbringen zu können.

Staunen macht das Ziegelmauerwerk, mit dem der Betonbau außen und innen bekleidet ist. Nach präzisen Plänen des Künstlers wurden naturrote und farbig glasierte Ziegel gemischt vermauert. Im Innern gibt es Partien mit offenen Ziegeln, die teils der Absorption von Schall, teils der Luftzufuhr dienen.

Die drei OGs bieten Platz für ein Casino, fließende Räume für Büros und durch eindrucksvolle, gewölbte Glastüren abgeteilte Besprechungsräume und Chefbüros.

Das Fjordenhus ist ein faszinierendes Gesamtkunstwerk. Bis auf die Stühle wurde die Inneneinrichtung vom Künstler entworfen, wie auch die Lichtkunstwerke, die nach außen wirken. Denn das Haus gibt sich keineswegs hermetisch, es gewährt Einblicke und löst sich im unteren Bereich gar in Pfeiler auf. Über einen schmalen Steg schlendern Spaziergänger ins offene EG und schauen den Kajakfahrern des benachbarten Clubs zu, die in den Türmen herumpaddeln.

~Falk Jaeger

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