Der Traum vom Leben auf dem Land ist verbunden mit der Sehnsucht nach den eigenen vier Wänden mit viel Raum. Aber wie stellt sich die Realität dar? Wie kann man nachhaltig, energetisch sinnvoll und mit Respekt vor dem Bestand seine Vorstellungen umsetzen? Das Buch »Landhäuser« zeigt Beispiele.
Die Bedürfnisse des Menschen sind nicht statisch. Sie verändern sich und mit ihnen die Gegebenheiten unserer Zeit. Auch die Umwelt ist diesem stetigen Wandel unterworfen, was sich auf den unterschiedlichsten Gebieten bemerkbar macht – ebenso beim Hausbau. Viele Architekten haben verstanden, dass uns die von Mutter Erde gegebenen Ressourcen nicht endlos zur Verfügung stehen, und dies in ihre Projektplanung einbezogen.
Entscheidung für langlebige Baustoffe
Ein ökologisch sinnvolles Baukonzept erfordert einen behutsamen Umgang mit Materialien und deren regenerativen Einsatz ebenso wie die Nutzung von erneuerbaren Energien. Auch die bewusste Entscheidung für langlebige Baustoffe spielt dabei eine Rolle. Nur mit Bedacht umgesetzte Bauwerke überdauern Generationen. Generell sind alle Gebäude einem Lebenszyklus unterworfen. Architektur ist vergänglich, wenn sie nicht in den Kreislauf einer Weiternutzung eingehen kann.
Historische Baustoffe
Eine rechtzeitige Sanierung wirkt dem Verfall entgegen, und in gewisser Weise stellt sie sogar die ursprünglichste Form von nachhaltigem Bauen dar, denn bereits vorhandene Substanz lässt sich so ganz einfach weiter nutzen. Historische Baustoffe können als Recyclingprodukte bei Umgestaltungen klug integriert werden und sorgen gleichzeitig für eine authentische Optik. Eine Maßnahme, die auch vom Denkmalschutz begrüßt wird, sofern die Ergänzungen originalgetreu und stimmig sind.
Alte Häuser erzeugen aber auch immer ein Gefühl von Geborgenheit, das von einer ländlichen Umgebung noch unterstrichen wird. Gestresste Großstädter sehnen sich deshalb nach einem behaglichen Zuhause im Grünen. Weil der Baugrund in einigen dörflichen Gegenden ebenfalls knapp und teuer geworden ist, wecken verlassene Bauernhöfe, Scheunen und Mühlen heute verstärkt das Interesse der Naturliebhaber.
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Struktur von Bestandsbauten
Überzeugend zeigen die porträtierten traditionellen Landhäuser, dass die überlieferte Struktur von Bestandsbauten mit einer modernen Auffassung von Wohnen und Leben konform gehen kann. Naturnahe Neubauten, bei denen durch den Einsatz unterschiedlicher Rohstoffe vielfach interessante KKontraste entstehen, runden das Buch ab. Alle Häuser bieten spannende Ideen für den Umgang mit den unterschiedlichen Materialien, ob alt oder neu.
Naturverträgliche Bauweise
Ausgewählte Spezialthemen bringen weitere Anregungen für eine naturverträgliche Bauweise – sie veranschaulichen Möglichkeiten, können aber natürlich noch keine umfassende Bauplanung beinhalten. Für die individuelle Ausgestaltung empfiehlt es sich daher immer, den Rat eines erfahrenen Fachmanns einzuholen. Dabei sollte man möglichst auf ortsansässige Handwerksbetriebe zurückgreifen, die nicht nur mit der örtlichen Bauweise vertraut sind, sondern häufig auch lokale Erzeugnisse verarbeiten. Denn selbst in einer globalisierten Welt beginnen Nachhaltigkeit und regionale Wertschöpfung im Kleinen – mit dem eigenen Handeln.