Das 4. Symposium »Leichtbau im urbanen System« der Agentur Leichtbau Baden-Württemberg im Juli drehte sich um das Trendthema Circular Economy. Ganz im Sinn des Leichtbaus lieferte das Programm in fünf effizienten Vorträgen reichlich Denkimpulse zum künftigen Umgang mit Baustoffen. Sie reichten vom Holzbau und Holz-Stahl-Hybridbau über Kreislaufansätze bei HeidelbergCement bis hin zu Ideen zur kontrollierten Nachverfolgung von Materialien über ihren gesamten Lebenszyklus. Was bislang zu wenig beachtet wird, so Marcel Özer von EPEA, ist, dass Baustoffe fast im gleichen Maß für die CO2-Emissionen von Gebäuden verantwortlich sind wie der Energiebedarf (45:55 %). Daher plädierte er, wie auch Martijn Oostenrijk von Madaster (s. auch db 4/2020, S. 74) dafür, ein Gebäude von vornherein als Materialdepot zu betrachten – auch mit wirtschaftlichen Vorteilen.
Wie Cradle-to-Cradle z. B. in der Architektur aussehen kann, zeigten die Planungen für das Museum Oberamteistraße in Reutlingen: Ingmar Menzer von wulf architekten und Julian Lienhard von str.ucture erläuterten das Holztragwerk des offenen Volumens ohne Zwischendecken und -wände, dessen Knoten ohne Stahlverbindungen ausgebildet werden sollen und auch wieder demontierbar sind.
Die Vorträge können von der Website von LeichtbauBW heruntergeladen werden. ~dr