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25. Brückenbausymposium
Eine bemerkenswerte Bandbreite an Themen erwartete die knapp 1 500 Besucher des 25. Dresdner Brückenbausymposiums Anfang März: von der filigranen Fußgänger- bis zur maroden Autobahnbrücke, vom Blick in die Geschichte des Betonbrückenbaus bis zur Vorstellung innovativer Materialien und ingeniöser Ausführungsmethoden. Doch auch Randbereiche wurden berührt: In seiner Eröffnungsrede wies Manfred Curbach, Inhaber des Lehrstuhls für Massivbau der TU Dresden, auf positiv besetzte Redewendungen wie »Luftbrücke« und »Brückentag« hin, und mehr als einmal ging es in der Stadt von »Pegida« darum, auch menschlich Brücken zueinander zu bauen. Zum 25. Jubiläum stand daneben eine Rückschau auf die zahlreichen auf den Brückenbautagen seit 1990 diskutierten Verkehrsbauwerke an, die auch ein wenig die Geschichte der Wiedervereinigung nachzeichneten. Der Blick in die Zukunft offenbarte derweil nicht nur Spannendes, wie etwa die Entwicklung des Textil- und Carbonbetons, sondern auch Beängstigendes: Die schiere Anzahl der in den nächsten Jahren zu sanierenden Autobahnbrücken macht schwindlig, insbesondere angesichts von rund zehn Jahren Planungs- und Sanierungszeit – pro Brücke.
Dass allerdings in zehn Jahren der teilweise geradezu beschworene Gegensatz von Bauingenieuren und Architekten endlich beseitigt ist, darf getrost bezweifelt werden: Nur ein Bruchteil der Ingenieure gibt sich die Mühe, Ästhetik in ihre Effizienzüberlegungen einzubeziehen, zugleich gibt man Architekten die Schuld an »närrischen« Konstruktionen. (Um so schöner sind die Gegenbeispiele von schlaich bergermann und partner, die Andreas Keil unter den Gesichtspunkten der »10 Thesen für gutes Produktdesign« von Dieter Rams vorstellte). Was hilft sonst? Kommunikation und Verständnis für den jeweils anderen Arbeitsbereich – und vielleicht auch mal Zusammenhalten gegen den Bauherrn. ~dr
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